München. Das Problem mit der Elektromobilität lässt sich auf einen Nenner bringen: Der Kunde will die Stromer nicht – zumindest in Deutschland. Die Zahl der Neuzulassungen mag 2015 die Marke von 10.000 Autos knacken, doch das liegt auch an Modellen wie dem Kia Soul, die mehrheitlich vom Handel selbst zugelassen und in großer Zahl ins Ausland weiterverkauft werden.
Für den Handel ist das ein nicht unerhebliches Problem, denn die Kfz-Betriebe haben investiert: in Ladesäulen, Spezialwerkzeug, Präsentationsflächen und die Ausbildung von Verkäufern und Werkstattpersonal. Man sei erheblich in Vorleistung gegangen und bereit für die E-Mobilität, sagte jüngst ZDK-Präsident Jürgen Karpinski, um sogleich hinzuzufügen: "Die Kunden offensichtlich noch nicht."
Bei den Herstellern will man sich das Ladenhütertum der eigenen Produkte nur ungern eingestehen. Auch weil man sie für die CO2-Ziele braucht. Da wird dann gerne argumentiert, dass die Elektromobilität ja auch ein Imageträger sei, dass das Interesse an den Autos Kunden in die Häuser spüle, die dann ja vielleicht auch ein anderes Auto kaufen. Und nicht zuletzt wird allenthalben gefordert, dass die Regierung mit Fördermaßnahmen eingreifen soll.
Doch physisch auf dem Hof, im Showroom oder in der Werkstatt haben die Händler das Problem. Und es verflüchtigt sich nicht. Die Kunden wollen keine Elektroautos.