Dearborn. „Frienemy“ ist eine Vokabel, das man im englischen Wörterbuch noch nicht finden wird. Doch wenn Bill Ford über das Verhältnis zwischen Detroit und dem Silicon Valley spricht, fällt dieser Begriff immer wieder. Denn der oberste Chef von Ford tut sich sichtlich schwer damit, zwischen „Friend“ und „Enemy“ zu unterscheiden: Sind Google, Apple, Uber und die vielen tausend Start-Ups jetzt Freunde oder Feinde, Partner oder Konkurrenten? Die Rollen in der Autowelt von Morgen werden gerade neu verteilt, sagt der Enkel des Firmengründers und sieht sein Unternehmen dafür in der Pflicht zu einem gravierenden Wandel.
Das gilt nicht nur für das Produktportfolio, das sich gerade von dem eines Automobilherstellers zu dem eines Mobilitätsanbieters verändert. Sondern mindestens im gleichen Umfang auch für die Unternehmenskultur: „Wir müssen offen sein für neue Ideen und neue Partner“, sagt Ford. „Als Insel-Industrie in einer Insel-Stadt haben wir keine Chance“, reißt er die Mauern zwischen der alten und der neuen Welt, zwischen Detroit und dem Silicon Valley ein.