Chinesen dominieren SUV-Segment

Die Chinesen sind weiterhin heiß auf SUVs. Während 2015 rund 6,5 Millionen der Stadtautos mit Geländeanstrich verkauft wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 9,3 Millionen. Ein Plus von 43 Prozent. Ihr Marktanteil beträgt bereits 31,2 Prozent. Dieses Jahr rechnet das Beratungsunternehmen PwC sogar mit einem Anteil von mehr als 37 Prozent. "Der Boom der SUVs geht in China jetzt erst richtig los", sagt Christoph Stürmer, Analyst bei PwC.

Der Kuchen wächst, doch für ausländische Hersteller wird es schwieriger, ein großes Stück zu bekommen. Im wachstums- und margenträchtigen Segment der SUVs bevorzugen die Chinesen heimische Modelle. Diese sind deutlich günstiger als Fahrzeuge europäischer Marken. Erstmals schaffte es 2015 ein chinesisches Modell unter die Top Ten der meistverkauften Autos – das SUV Haval H6. Bei Pkw insgesamt kamen heimische Hersteller im Januar zwar erst auf 26 Prozent Markt-anteil, bei den SUVs fahren sie mit 62 Prozent aber klar vorneweg.

Daher wollen viele chinesische Autobauer schnell mit neuen Modellen auf den Markt kommen und das bisher starke Limou-sinen-Geschäft vermehrt links -liegen lassen. 2016 kamen rund 50neue SUV-Modelle auf den Markt, 2017 sollen es nochmals etwa 38 sein, wie IHS Automotive prognostiziert. So brachte Roewe den RX5 und SAIC den MG ZS. Auch ganz neue Hersteller versuchen sich im Markt. So probiert sich etwa die Shineray Motorcycle Company, die bislang nur Motorräder produzierte, als SUV-Bauer. Allein im vierten Quartal 2016 begann laut IHS die Produktion von 30 neuen Modellen oder -Modellgenerationen in China.

Ausländische Hersteller ziehen inzwischen mit preisgünstigeren Modellen für China nach. VW präsentierte auf der Guangzhou Motor Show den Teramont, die China-Variante des Atlas. Škoda zeigte den Kodiaq, Peugeot den 4008, Infiniti den QX30, und auch General Motors sowie Renault starten mit neuen SUVs. IHS geht dennoch davon aus, dass auch im Jahr 2020 weiterhin heimische Hersteller den SUV-Markt dominieren.