München. BMW und Mazda arbeiten derzeit unabhängig voneinander intensiv an einer Motorstart-Technik, die ohne Anlasser auskommt. Mazda kündigte in seinem "Next Generation Powertrains"-Programm für 2010 die Direktstart-Technik SISS ("Smart Idle Stop System") und damit auch die Einführung der Start-Stopp-Funktion an. Letztere setzt BMW bereits bei einigen Modellen ein. Beim sogenannten Direktstart ohne Anlasser erkennen elektronische Sensoren exakt die Stellung der Kolben und bestimmen, welcher Zylinder für den Neustart infrage kommt. Nur in diesen wird Kraftstoff eingespritzt und das Gemisch gezündet, wodurch sich die Kurbelwelle dreht und so die anderen Kolben mitnimmt - der Motor läuft. Das Verfahren soll wesentlich geschmeidiger und schneller ablaufen als der konventionelle Start. Der herkömmliche Anlasser kann dennoch nicht völlig ersetzt werden. Probleme machen noch die Kaltstarts bei Minustemperaturen, weil sich der Kraftstoffnebel nach dem Einspritzen sofort an den Zylinderwänden niederschlägt. Das direkte Startsystem funktioniert auch dann nicht, wenn der Fahrer nach dem Abschalten des Motors sofort weiterfahren will, die Kolben aber noch nicht zum absoluten Stillstand gekommen sind. Bei solchen Fällen muss weiterhin der gewohnte Anlasser helfen.
BMW und Mazda arbeiten an Direktstart-Technik
Neue Start-Stopp-Systeme verzichten auf Anlasser - Noch Probleme bei niedrigen Temperaturen