München. Das neue Jahr hat für die Autobauer in der Europäischen Union begonnen wie das alte endete: mit deutlich weniger gefertigten Neuwagen. Nach Berechnungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) bauten die Autohersteller in ihren EU-Werken im Januar gut 1,2 Millionen Fahrzeuge, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als sieben Prozent. Immerhin verlangsamte sich damit die Talfahrt bei der Produktion von Personenkraftwagen im Vergleich zum Dezember spürbar: Für den letzten Monat des vergangenen Jahres hatte PwC ein Minus von 16 Prozent ermittelt.
Im gesamten Jahr 2012 lag die Zahl der in der EU gefertigten Neuwagen bei knapp 15,8 Millionen, ein Rückgang gegenüber 2011um knapp sieben Prozent. Für 2013 prognostizieren die PwC-Experten im Vergleich zu diesem Wert eine etwas freundlichere Entwicklung und rechnen mit knapp 15,6 Millionen Fahrzeugen, was einem Rückgang von gut einem Prozent entspräche.Die deutschen Hersteller konnten sich im Januar dem Negativtrend weitestgehend entziehen. Der Volkswagen-Konzern steigerte seine EU-Produktion im ersten Monat um fünf Prozent. Porsche und Seat legten dabei deutlicher zu als VW und Škoda. Audi baute etwas weniger Autos als im Januar 2012. Daimler verzeichnete ein Mini-Minus. Dies lag am Rückgang bei der Kleinstwagenmarke Smart, während die Kernmarke Mercedes-Benz etwas mehr Fahrzeuge in ihren EU-Werken fertigte. Mit sieben Prozent Rückgang war im Januar die BMW Group das Schlusslicht unter den deutschen Herstellern, wobei sich das Minus bei der Kernmarke BMW in etwa im Bereich der Konkurrenten Audi und Mercedes-Benz bewegte.Tief in der Absatz- und Produktionskrise stecken dagegen weiterhin die stark vom schwachen europäischen Markt abhängigen französischen Hersteller PSA Peugeot Citroën und Renault. Im vergangenen Jahr war die EU-Produktion von PSA um gut 14 Prozent eingebrochen, die von Renault-Nissan sogar um gut 16 Prozent. Im Januar sah es noch schlimmer aus: PSA fuhr seine Produktion um fast ein Viertel zurück, Renault-Nissan um knapp ein Fünftel. Ähnlich ist die Lage der Europa-Ableger der US-Riesen General Motors und Ford: Während die weltweiten Geschäfte der beiden Konzerne gedeihen, bereiten Opel/Vauxhall und Ford of Europe den Mutterkonzernen Verdruss. Im Jahr 2012 sank die EU-Produktion von Ford um gut 15Prozent, die von Opel/Vauxhall um ein knappes Viertel. Im Januar sah es noch trister aus: Ford baute 17,5 Prozent weniger Neuwagen, Opel/Vauxhall sogar 27,7 Prozent weniger.Autoproduktion in der EU im Januar
Auch im Januar bauten die Autohersteller weniger Neuwagen in ihren Werken in der Europäischen Union.