Zolder. Die Geschichte wiederholt sich doch: 1977 entwickelte ein gewisser Ferdinand Piëch für das Modell Audi 100 einen Fünfzylindermotor, weil ein Reihensechszylinder nicht hineingepasst hätte. Beim TT RS geht Audi nun den gleichen Weg: Auch für dessen Motorraum wäre ein Sechszylinder zu groß. Also erweckte Entwicklungschef Michael Dick das Fünfzylinder-Prinzip zu neuem Leben – und katapultiert den TT damit in die Porsche-Liga. Doch während Porsche Boxster und Cayman einbremsen muss, um dem 911 nicht zu nahe zu kommen, hat Audi solche Beschränkungen nicht: Der TT RS leistet mit 2,5 Liter Hubraum 340 PS. Damit erreicht der erste Sportwagen in der RS-Modellfamilie Fahrleistungen wie ein Porsche 911 S: Von null auf 100 geht es in 4,6 Sekunden. Gegen Aufpreis lässt sich das übliche Tempolimit von 250 auf 280 km/h erhöhen. Quattro-Antrieb und Leichtbau (Coupé: 1450 Kilogramm) machen den TT RS zum agilen, ernst zu nehmenden Sportwagen.
"Wir haben mit dem Audi TT RS ein Leistungsgewicht von 4,3 Kilogramm pro PS und eine Literleistung von 137 PS erreicht“, sagt Dick, der sich bei Audi vor allem dem Leichtbau verschrieben hat. Das Kurbelgehäuse etwa besteht aus leichtem, hochfestem Vermikulargraphitguss. Nur auf ein Doppelkupplungsgetriebe müssen TT RS-Kunden verzichten. Es hätte die 450 Newtonmeter Drehmoment des Motors nicht verkraftet. Dass der TT RS mit einem Verbrauch von 9,2 Liter im EU-Mix der effizienteste Sportwagen seiner Klasse ist, macht Dick besonders stolz: "Der Fünfzylinder vereint die Leistung eines Sechszylinders mit dem Verbrauch eines Vierzylinders.“ Ein Statement, das schon 1977 zu hören war. Das TT RS Coupé kostet 55.800 Euro, der Roadster 58.640 Euro. Dafür bekommt der Kunde unter anderem eine Abgasklappe, die den Sound nahe an die Audi Quattros bringt, die in den 80ern die Rallye-Welt eroberten. Mit fünf Zylindern, versteht sich.