Affalterbach. "Hab Spaß mit acht und fahr mit vier.“ Unter diesem Motto gestaltet AMG, die Tuning- Sparte von Mercedes-Benz, seine Zukunft neu. In Zeiten von Klimadiskussion, Sozialverträglichkeit und CO2-Vorgaben geht man auch in Affalterbach neue Wege. AMG-Kunden wollen jedoch weder Diesel noch Motoren mit vier oder sechs Zylindern. "Der typische AMG-Käufer ist V8-getrieben“, weiß Entwicklungschef Wolf Zimmermann. Deshalb wurde ein Achtzylinder mit 5,5 Liter Hubraum und 571 PS Leistung neu entwickelt. Das bereits fertige Aggregat löst im Sommer den alten 6,3-Liter-V8-Saugmotor mit 525 PS ab. Trotz der höheren Leistung und des gewaltigen Drehmomentanstiegs von 630 auf jetzt 900 Newtonmeter soll der Verbrauch gut vier Liter oder 25 Prozent unter dem des Vorgängers liegen (CO2-Ausstoß 246 g/km).
Erreicht haben dies die AMG-Ingenieure durch direkte Benzineinspritzung, zwei Turbolader, Start-Stopp-System, Bremsenergierückgewinnung und Siebengangautomatik. Phase zwei in Sachen Spritsparen trägt das Kürzel "8/4“. Hier greifen die Motorenbauer auf die Zylinderabschaltung zurück. AMG hat nun die bekannte Idee gemeinsam mit INA (Schaeffler-Gruppe) weiterentwickelt. AMG schaltet vier der acht Zylinder hydraulisch ab und – wenn nötig – innerhalb weniger hundertstel Sekunden wieder zu. Beim Tritt aufs Pedal steht sofort die volle Leistung zur Verfügung. Der Fahrer bemerkt das Zu- und Abschalten nicht. Versuchsfahrzeuge (C-Klasse) sollen mit der neuen 8/4-Technik bereits einen Verbrauch von deutlich unter neun Liter je 100 Kilometer erreicht haben – in Relation zur Leistung (zwischen 400 und 450 PS) ein ausgezeichneter Wert.