Sie heißen „Economy Service“ (VW), „Treue Service“ (BMW), „Motorcraft“ (Ford) oder „Service & Smile“ (Mercedes-Benz) – und sie haben alle dasselbe Ziel: Autokäufer auch nach Ablauf der Garantiezeit an die Markenwerkstatt zu binden.
Im Schnitt sind die Autos auf deutschen Straßen 9,4 Jahre alt, allen Kaufprämien zum Trotz. Immer mehr Kunden von Vertragswerkstätten wandern aus finanziellen Gründen zu freien Wettbewerbern oder Werkstattketten ab, sobald die Garantiezeit abgelaufen ist.
Laut DAT mussten die Vertragswerkstätten seit 2008 kontinuierlich Marktanteile an den freien Wettbewerb abgeben: Vor zehn Jahren wurden noch 45 Prozent der Reparaturarbeiten in Markenwerkstätten durchgeführt und 38 Prozent in freien Betrieben. 2017 hat sich diese Relation umgekehrt.
„Um die Kunden zu halten, setzten die Hersteller zunächst auf Garantieverlängerungen“, sagt Zoran Nikolic, Geschäftsführer bei Wolk After Sales Experts. „Dies hat nach unserer Beobachtung aber nicht generell dazu geführt, dass die älteren Fahrzeuge in die Vertragswerkstatt zurückkamen.“ Daher setzen immer mehr Hersteller auf eine zweite Servicelinie und bieten zeitwertgerechte Reparaturen mit geringeren Stundensätzen und preiswerten Ersatzteilen an.