Momentan können wir noch zufrieden sein. Wir werden jedoch sicher nicht mehr die Steigerung erzielen können, die wir uns am Anfang des Jahres vorgestellt haben. Daher sind wir froh, wenn wir das Ergebnis vom vergangenen Jahr erreichen. Dabei bin ich jedoch zuversichtlich, dass wir das schaffen werden. Speziell das wachsende Angebot an aufgeladenen Motoren hilft uns dabei.
Abt Sportsline: "Wir sind durchaus noch gut im Geschäft"
Derzeit sieht es nicht so aus. Wobei sich natürlich in einzelnen Ländern noch etwas ändern kann. Im Moment liegen wir aber auf Vorjahresniveau.
Hinsichtlich China eher nicht. Ich sehe eher in Osteuropa Chancen. In Rumänien ist beispielsweise noch Wachstumspotenzial zu erkennen.
Die Zeiten, in denen einmal alles bestellt wurde, sind meines Erachtens schon lange vorbei. In der Regel sind die Kunden bereit, bis zu 30 Prozent vom Fahrzeugpreis in die Individualisierung ihres Autos zu investieren. Mehr wird aber auch in Osteuropa nur selten ausgegeben.
Da sind wir durchaus auch noch gut im Geschäft. Unser guter Name ist dabei sehr hilfreich. Deutsche Kunden investieren zwischen zehn und 20 Prozent vom Fahrzeugpreis ins Tuning. Dafür ist jedoch die Zahl der Einzelaufträge verglichen mit dem Export deutlich höher.
Nein, noch nicht. Wir als Tuner müssen uns allerdings auch darüber im Klaren sein, an welcher Stelle in der Hierarchie wir stehen. Zuerst kommt natürlich der Hersteller, da bestehen schließlich vertragliche Bindungen. Danach folgt die Werkstattauslastung, und erst dann kommt das Zubehörgeschäft. Was den Ertrag betrifft, kann der Händler jedoch mit Zubehör – verglichen mit dem Fahrzeuggeschäft – noch einiges verdienen.
Eine Rendite von bis zu 20 Prozent sollte möglich sein.
Der Name Abt ist durch den Motorsport bekannt geworden. Das ist über viele Jahre gewachsen und führt auch zu einer gewissen Markentreue bei unseren Kunden. Das schafft Vorteile gegenüber dem Wettbewerb.
Das Potenzial ist sicher noch nicht ausgeschöpft. Fußball schaut man sich ja auch jedes Jahr aufs Neue an. Auch in der DTM bekommen die Zuschauer bei jedem Lauf spannende Rennen geboten. Sicher wird immer wieder über einen dritten Hersteller gesprochen. Das würde natürlich nicht schaden, da muss man ehrlich sein. Bis es so weit ist, müssen wir die Serie mit zwei Marken in kleinen Schritten weiterentwickeln. Dabei werden wir verstärkt auf die Familienfreundlichkeit der DTM setzen. Eine Erlebniswelt kann man nur gestalten, wenn sie für die ganze Familie erschwinglich ist. Dabei war die DTM schon immer Vorreiter, hier gab es schon immer viel Action zu vernünftigen Preisen. Der Sport selbst hat sich über die Jahre gut entwickelt und steht immerhin an Nummer zwei hinter der Formel 1.
Das ist sicher gut so, nur müssen die Fahrer manchmal aufpassen, dass sie es nicht übertreiben.
Schon jetzt hilft die DTM nicht nur uns im Exportgeschäft, sondern auch Audi. Die DTM wird immerhin in 80 Ländern übertragen, in der Hälfte davon live. Da trügt der Name der Serie. Man kann allerdings nicht erwarten, dass die DTM beispielsweise in den USA zur Motorsport-Serie Nummer eins wird. Dort ist eben NASCAR sehr populär, was sich bei uns wiederum kaum jemand ansieht. Doch gerade in den Märkten, in denen die Hersteller noch wachsen können, ist auch die DTM auf jeden Fall ein Thema. Immerhin fährt ein Premiumhersteller gegen einen anderen mit hoch professionellen Fahrern…
Die Technik ist anspruchsvoller geworden, die Professionalität ist deutlich gestiegen – die Kosten dagegen kaum. Zumindest in den vergangenen zwei Jahren sind die Budgets der Hersteller sicher nicht größer geworden. Schließlich ist die DTM eine Herstellermeisterschaft. Bei einer Teammeisterschaft sähe die Kostenbasis bestimmt anders aus.
Auf jeden Fall. Wir haben schon heute einige Projekte für Audi übernommen, auf die ich allerdings nicht näher eingehen darf. Unser Ziel muss ein, künftig noch näher an den Hersteller heranzuwachsen, um gemeinsam gute Produkte zu entwickeln, was sich dann auch im Markt entsprechend widerspiegelt.
Das Servicegeschäft hat sich sehr gut entwickelt, wenngleich noch auf niedrigem Niveau. In erster Linie wollten wir für die VW-Fahrer in der Region etwas tun. Aber auch von Kunden, die von weiter weg zu uns kommen, wird das Angebot gut angenommen. Da Service bei uns im Haus an erster Stelle steht, ist es gut, aus diesem Geschäft zu lernen, wie man auch den Tuning-Kunden ordentlich bedienen kann.