Ingolstadt. Europa bleibt für Audi der Kombi-Kontinent, auch in der automobilen Oberliga. Von 100 produzierten A6 Avant werden 98 in EU-Ländern verkauft. In Deutschland entscheiden sich 60 Prozent der Kunden für die Kombiversion. Diese Aufteilung wird sich auch mit der sechsten Generation des A6 Avant nicht ändern, glaubt Manfred Sewenig vom Audi-Produktmarketing. Der elegant gestylte Kombi kommt Mitte September zu den Händlern. Die Preise beginnen bei 40.850 Euro (2.0 TDI). Wenn im Dezember das Einstiegsmodell mit Zweiliter- Vierzylinder-TFSI-Benziner folgt, sind es 2500 Euro weniger.
Obwohl mit 4,93 Meter exakt so lang wie der Vorgänger, bietet der neue A6 Avant mehr Platz, vor allem auf den Rücksitzen. Das Plus an Beinfreiheit wurde erreicht, indem man die Vorderachse um sieben Zentimeter nach vorne rückte. D-Säule und Heckklappe blieben betont schräg. Das schränkt zwar den Nutzwert ein, doch Audi legt bei allen Avant-Modellen traditionell besonders großen Wert auf das Design. „Der Coupé-artige Abschluss gehört zum Charakter des Avant“, erklärt Sewenig. Immerhin bis zu 1680 Liter Ladevolumen versprechen die Ingolstädter und somit 20 Liter mehr als beim Vorgänger.
Die Ladebreite beträgt 105 Zentimeter, in der Länge sind es 193 Zentimeter. Neu ist die sensorgesteuerte Heckklappe: Ein Fußschwenk unter den Stoßfänger genügt, und Elektromotoren öffnen das Portal. Ebenfalls neu ist ein Dreiliter- TDI mit Biturboaufladung, 313 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment, der den A6 Avant zum stärksten Dieselkombi der Welt macht (Preis: 58.250 Euro, Normverbrauch bei 6,4 Liter). Den gleichen Verbrauchswert nennt Audi für den A6 Hybrid, der zum Jahreswechsel erscheint und rund 51.000 Euro kosten wird. Der modulare Antriebsstrang stammt aus dem Q5 und ist der A6 Limousine vorbehalten. Ein Hybrid- Avant macht laut Audi wenig Sinn: „Europa ist kein Hybridmarkt, und in China und den USA spielen Kombis keine Rolle“, sagt Projektleiter Burkhard Wiegand.