Das geplante Werk im Wolfsburger Ortsteil Warmenau kommt nicht. "Wir verfolgen die Strategie, Fabrik für Fabrik umzurüsten. Wir werden also keine neuen Elektrofabriken in Europa bauen, sondern die bestehenden transformieren", sagte Arno Antlitz, Konzern-Vorstand für die Geschäftsbereiche Finanzen und Operatives Geschäft, jetzt in einem Gespräch mit dem hauseigenen "Porsche Consulting Magazin".
Offiziell entschieden in Richtung Warmenau ist noch nichts. An dem Standort wollte Volkswagen eine neue Produktionsstätte hochziehen, um mit hochmoderner Fertigungstechnologie das Zukunftsauto "Trinity" zu bauen. Doch mit dem neuen Konzernchef Oliver Blume hatten sich die Prioritäten verändert, das Projekt des Superstromers wurde um Jahre nach hinten geschoben.
Blume stelle alles auf den Prüfstand, hieß es in Unternehmenskreisen. Es war auch seitens VW immer gesagt worden, dass man prüfe, ob man wegen des verschobenen Zeitplans das Projekt nicht im Stammwerk integrieren könne, statt für zwei Milliarden Euro in Warmenau neu zu bauen.
Antlitz' aktuelle Äußerungen lassen darauf schließen, dass – wenn das Trinity-Modell realisiert werden sollte – das Fahrzeug in dem bestehenden Wolfsburger Stammwerk gebaut werden würde. Dem Werk Wolfsburg, das Kapazität für 600.000 Fahrzeuge pro Jahr hat, droht in den kommenden Jahren eine massive Unterauslastung, wenn ihm keine neuen Projekte zugeteilt werden.
Aktuell rüstet Volkswagen auch das Stammwerk Wolfsburg für die Produktion von Elektrofahrzeugen um. Dafür investiert das Unternehmen bis Anfang 2025 rund 460 Millionen Euro. Noch 2023 läuft der vollelektrische ID.3 in Wolfsburg an, der bereits in Zwickau und Dresden gefertigt wird. VW teilte mit: "Darüber hinaus gibt es noch keine Entscheidung, ob wir im Rahmen der Transformation zur Elektromobilität unser Stammwerk in Richtung des Wolfsburger Stadtteils Warmenau erweitern."