In den vergangenen Jahren haben die Autobauer besonders hohe Margen erzielt. Hohe Nachfrage und geringe Produktionszahlen aufgrund des Chipmangels sorgten für hohe Preise und dementsprechende Margen. Einige Autobauer wie zum Beispiel Porsche streben weiterhin zweistellige Gewinnquoten an. Doch das stößt nicht überall auf Zustimmung, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Automobilwoche zeigt.
Hohe Renditen sind umstritten
Hohe Renditen der Autobauer lehnen viele Menschen ab. Doch die Unternehmen brauchen das Geld für einen wichtigen Zweck.

Demnach halten es 49 Prozent der Befragten für ungerechtfertigt, wenn Autobauer besonders hohe Gewinnquoten anstreben. Eine deutliche Mehrheit dieser Teilnehmer hat sogar „eindeutig ungerechtfertigt" angekreuzt, für die Antwortmöglichkeit „eher ungerechtfertigt“ entschieden sich weniger als zehn Prozent der Befragten. Für gerechtfertigt halten das Streben nach hohen Margen nur 27 Prozent der Befragten, während 22 Prozent keine klare Meinung zu diesem Thema haben.

Parwiz Torgull, Civey
Parwiz Torgull, Autoeperte von Civey, weist darauf hin, dass die Hersteller derzeit besonders auf hohe Gewinne angewiesen sind: „Anders als ihre neuen Wettbewerber aus Ost und West sind sie weniger stark mit Risikokapital ausgestattet. Dabei wird gerade jetzt dringend Geld für Nachhaltigkeitsziele und Wettbewerbsfähigkeit benötigt“, sagt er. „Beim Wechsel vom Verbrenner zum E-Auto helfen daher satte Gewinne, die in Forschung und Entwicklung investiert werden können – und auch schlicht in Batterien.“
Für die Umfrage hat Civey in der zweiten Junihälfte 1067 Personen befragt, die sich mit der Autoindustrie beschäftigen.