In Zeiten der größten Herausforderung zeigt sich der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe von seiner schwächsten Seite. Die Kampfkandidatur um das Präsidentenamt ist Ausdruck der tiefen Gespaltenheit des Verbands: Auf der einen Seiten die eher kleinen, freien Werkstätten, die die Mehrheit der Organisation stellen. Auf der anderen Seite die großen Autohausgruppen, die nicht zuletzt aufgrund ihrer zunehmenden Bedeutung in der Branche mehr Einfluss wollen.
Ein Unternehmer wie Burkhard Weller als Präsident, Inhaber einer der größten Autohausgruppen und bestens vernetzt, wäre an sich eine Idealbesetzung. Aber der Chef der Wellergruppe hat zu tiefe Spuren hinterlassen. Er war Teil des ZDK-Vorstands, als der Verband 2006 kurz vor der Spaltung stand, und schmiss dann bereits nach wenigen Monaten hin. Jahre später wollte er zur Diskussion über die Branche anregen und vergriff sich in der Wortwahl, indem er freie Betriebe als „Parasiten rund ums Auto“ bezeichnete. Er entschuldigte sich dafür.
Aber der Verband vergisst nicht. Nicht zuletzt, weil viele, die sich ehrenamtlich engagieren, sich über Jahrzehnte einbringen. Das ist gut. Aber manchmal fehlt der frische Wind für die notwendigen Veränderungen. Das verstärkt die Unzufriedenheit derer, die von der aktuellen Situation ohnehin enttäuscht sind.