Clevershuttle hat einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Deutsche Bahn sich als Investorin zurückgezogen hat. Das Unternehmen hatte sich 2018 mit einer zweistelligen Millionensumme an Clevershuttle beteiligt und hielt zuletzt 86 Prozent der Anteile. „Aufgrund der kurzfristigen Einstellung der Finanzierung musste Clevershuttle heute einen Insolvenzantrag stellen“, teilte Clevershuttle mit. Geschäftsführer Bruno Ginnuth zeigte sich überrascht von der Entscheidung, schließlich habe man die mit der Deutschen Bahn vereinbarten wirtschaftlichen Ziele nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen.
Die Regionalgesellschaften von Clevershuttle sind nicht von der Insolvenz betroffen, der Geschäftsbetrieb soll „bis auf Weiteres“ weiterlaufen. Im Fokus stünden nun die Sicherung der mehr als 800 Arbeitsplätze sowie die Fortführung der 21 Verkehre in 45 Kommunen. Ginnuth zeigte sich laut einer Mitteilung optimistisch, es liefen bereits erste Gespräche mit möglichen Investoren.
Das 2014 gegründete Start-up Clevershuttle bietet On-Demand-Verkehre an, also Taxidienste, bei dem sich mehrere Fahrgäste ein Taxi teilen. Eigenen Angaben zufolge betreibt das Unternehmen 21 Verkehre, verfügt über 190 emissionsfreie Fahrzeuge und hat seit seiner Gründung schon mehr als fünf Millionen Menschen transportiert. Clevershuttle sieht sich als Partner des öffentlichen Nahverkehrs und will als Zubringer für Busse und Bahnen fungieren, der Menschen auf Zuruf über die sogenannte „letzte Meile“ transportiert, also von ihrer Wohnung zum Bahnhof oder von dort nach hause. Die Lockdowns infolge der Corona-Pandemie haben das Geschäft jedoch einbrechen lassen.
Bahn stellt Finanzierung ein
Clevershuttle meldet Insolvenz an
Der Ridepooling-Anbieter Clevershuttle ist insolvent, nachdem sich die Deutsche Bahn als Investor überraschend zurückgezogen hat.