Kleinere Betriebe setzen auf größere Flotten

Der Flottenmarkt ist weiter auf Wachstumskurs: Mehr als 90 Prozent der Fuhrparkmanager gehen davon aus, dass ihre Flotte in den nächsten drei Jahren entweder zulegt oder zumindest stabil bleibt. Wachstum ist vor allem bei kleinen Unternehmen geplant: Knapp zwei Drittel der Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern wollen ihren Fuhrpark ausbauen.

Ein Grund: Mobilität spielt bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung zunehmend eine Rolle. "Erhöhter Personalbedarf und zunehmende Mobilitätslösungen durch Gehaltsverzicht gewinnt bei den Unternehmen zunehmend an Bedeutung“, sagt Katharina Schmidt, Head of Arval Mobility Observatory in Deutschland.

Das bestätigen 35 Prozent der befragten Unternehmen, die mit einem Wachstum ihres Fuhrparks rechnen. Eine weitere Begründung für das prognostizierte Flottenwachstum ist, dass etwa die Hälfte der befragten Unternehmen (49 Prozent), die eine Erweiterung der Flotte erwarten, ihre Geschäftsentwicklung so positiv einschätzen, dass der Bedarf an Fahrzeugen steigt.

Dies geht aus der nun veröffentlichten Studie Arval Mobility Observatory hervor. In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos befragte der Flottendienstleister im vergangenen Herbst mehr als 8600 Unternehmen in 30 Ländern. In Deutschland beteiligten sich rund 300 Unternehmen, knapp die Hälfte mit mehr als 100 Mitarbeitern.

Mehr als jeder fünfte Teilnehmer (21 Prozent) bezeichnet die Einführung alternativer Antriebstechnologie als die größte Herausforderung in den nächsten drei Jahren. Auf europäischer Ebene sind dies deutlich weniger: für nur etwa jeden Siebten (14 Prozent) ist der Umstieg das Thema Nummer 1.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Einsatz alternativer Antriebstechnologien über dem Durchschnitt. In 70 Prozent der Unternehmen gibt es zumindest ein Fahrzeug im Fuhrpark, das sind zehn Punkte mehr als im Jahr zuvor. In Europa liegt der Anteil bei 58 Prozent, weltweit bei 50 Prozent.

Dass Deutschland den europäischen Schnitt hinter sich lässt, ist neu. „Das hat sich in den letzten Jahren gewandelt“, so Schmidt. Die Entwicklung komme zunehmend bei kleineren Betrieben an. Sie hätten die großen Unternehmen mittlerweile eingeholt.

Dabei setzen Unternehmen in Deutschland verstärkt auf Plug-ins und Hybride, dagegen nehmen reine Elektroautos nicht zu, sondern bleiben eher stabil. Allerdings sind die Informationen über die Förderkürzungen für Plug-ins zwar in den Unternehmen angekommen, jedoch braucht es Zeit für die Car-Policy-Anpassungen. "Die Rolle rückwärts zu machen, ist nicht so einfach“, sagt Schmidt. „Zumal die Nutzer auch den geldwerten Vorteil in Anspruch nehmen wollen.“

Entscheidendes Hindernis für den Einsatz reiner Elektroautos ist nach wie vor für viele Unternehmen die Ladeproblematik. "Keine Ladepunkte an Ihren Standorten“ nennen in Deutschland 28 Prozent der Unternehmen (Europa: 26 Prozent) als Hindernis. Hinzu kommen fehlende Lademöglichkeiten bei den Mitarbeitern zu Hause (Deutschland und Europa je 25 Prozent).

An Bedeutung verlieren die Probleme mit öffentlichen Lademöglichkeiten. In Deutschland sieht dies nur noch gut jeder Zehnte (12 Prozent; Vorjahr: 23 Prozent) als Hindernis, in Europa ist es noch knapp jeder Dritte (31 Prozent; Vorjahr: 44 Prozent).

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