Landsberg/Hannover. Wer öfter längere Autobahnstrecken fährt, kennt das Problem: Der Motor dröhnt, der Fahrtwind rauscht - Beifahrer und Radio sind kaum noch zu verstehen, und nach einigen Stunden Fahrt sind die Ohren halb taub. Lange Zeit haben die Autohersteller die Geräuschentwicklung im Innenraum vernachlässigt. Doch inzwischen unternehmen sie einige Anstrengungen, damit im Auto unterwegs Ruhe einkehrt: Ausgetüftelte Dämm-Maßnahmen und die Lärm-Eliminierung per Gegenschall sollen das Fahren angenehmer machen.
Die Innengeräusche von Fahrzeugen waren bis vor kurzem oft ein wiederkehrender Kritikpunkt. So attestierte zum Beispiel der ADAC dem VW Golf V 1.4 TSI Comfortline ein "latentes Dröhnen", an das man sich gewöhnen müsse. Beim BMW 120i fielen den Testern "Schnarr"-Geräusche des Motors sowie "nicht unerhebliche" Windgeräusche bei hohem Tempo auf. Letzteres gilt auch für den Peugeot 308 120 VTi Sport.
Weitaus nerviger empfanden die Tester den Lärm mancher Diesel: Dem Golf V 1.9 TDI Comfortline bescheinigten sie ein als "unangenehm" empfundenes Motorgeräusch, das sich durch "lautes Grollen" und bei hohem Tempo als "durchdringendes Brummen" bemerkbar macht. Beim Opel Astra 1.3 CDTI sei wiederum in der Warmlaufphase deutlich ein "Nageln" zu vernehmen, beim Mercedes A180 CDI Classic ein Brummen.
Allerdings gibt es bei der Beurteilung der Innengeräusche ein Problem, wie Arnulf Thiemel vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg (Bayern) einräumt: "Lärm ist ein sehr subjektives Kriterium. Was der eine als Lärm empfindet, ist für den anderen vielleicht gar kein Problem." Außerdem gebe es Lärm in unterschiedlicher Qualität - zum Beispiel in Form von hohen oder niedrigen Frequenzen, die von Autofahrern jeweils als unterschiedlich störend empfunden werden.