Stuttgart. Für den Ex-Managerstar Wendelin Wiedeking geht es um seine Zukunft. Fünf Monate dauert der Porsche-Prozess jetzt schon. Am Freitag, 18. März, steht das Urteil an. Die Staatsanwaltschaft fordert zweieinhalb Jahre Haft für Wiedeking, der 2008 zum großen Wurf ausholte und Volkswagen zur Porsche-Tochter machen wollte. Der Plan ging schief, Wiedeking musste gehen – und sitzt nun gemeinsam mit Ex-Finanzvorstand Holger Härter wegen des Vorwurfs der Marktmanipulation auf der Anklagebank des Stuttgarter Landgerichts.
Beide ertragen dies äußerlich mit stoischer Ruhe. Nur zu Beginn des Verfahrens sprachen sie – und wiesen alle Anschuldigungen entschieden von sich. Wiedeking sagte: "Wir waren Visionäre, keine Spieler." Die beiden sollen Übernahmepläne verschleiert und dadurch den Börsenkurs von VW beeinflusst haben - der Kurs war damals heftigen Schwankungen ausgesetzt, Anleger verloren Milliarden. Wendelin Wiedeking, der sich seinerzeit gern als Freund dicker Zigarren und guten Rotweins inszenierte, lässt sich von zwei bekannten Strafverteidigern vertreten: Hanns Feigen verteidigte Bayern-München-Legende Uli Hoeneß im Verfahren wegen Steuerhinterziehung, Walther Graf vertritt unter anderem die Deutsche Bank.