Tesla senkt Absatzprognose

Palo Alto. Der Elektroautohersteller Tesla hat Anleger mit einer gesenkten Absatzprognose vor den Kopf gestoßen. In diesem Geschäftsjahr werden laut Tesla voraussichtlich zwischen 50.000 und 55.000 Wagen ausgeliefert. Vorher hatte die Vorhersage bei etwa 55.000 gelegen.

Das kam bei Anlegern überhaupt nicht gut an. Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um fünf Prozent. Bei einem anderen Unternehmen, das seine Prognose um bis zu zehn Prozent nach unten schraubt, wäre die Reaktion der Anleger vermutlich deutlicher ausgefallen. Tesla-Chef Elon Musk hingegen vertrauen die Anteilseigner nahezu vorbehaltslos.

Zugleich mit dem Ausblick hatte Tesla zeitgleich mit dem Ausblick Quartalszahlen veröffentlicht, die besser als am Markt erwartet ausfielen. Die Firma aus dem Silikon Valley steigerte ihren Umsatz verglichen mit dem Vorquartal von 940 auf 955 Millionen Dollar.

Von April bis Juni lieferte Tesla 11.532 Wagen aus - so viele wie noch nie zuvor. Eine Zahl in dieser Größenordnung wolle man auch im laufenden dritten Quartal halten.

Der Verlust nahm allerdings zu von 154 auf 184 Millionen Dollar (169 Millionen Euro), vor allem aufgrund hoher Investitionen. Tesla verdient also weiterhin kein Geld.

Vor allem der Bau der Batteriefabrik in Nevada, die unter dem Name "Gigafactory" bekannt geworden ist, und die Entwicklung des Model X verschlingen derzeit hohe Summen. Die Gigafactory soll 2017 fertig sein und jährlich Lithium-Ionen-Akkus für bis zu 500.000 Elektroautos produzieren. Der amerikanische Bundesstaat Nevada unterstützt den Bau mit einem Subventionspaket im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar. Im Gegenzug hofft die Regierung auf bis zu 20.000 neue Arbeitsplätze.

Das schon lange angekündigte und mehrfach verschobene Model X, nach dem ausgelaufenen Roadster und der Luxuslimousine Model S das dritte Modell der Marke, hinkt aufgrund von Produktionsproblemen hinter dem Zeitplan her. Nach Angaben von Musk ist der Flügeltürer "das am schwersten zu bauende Auto der Welt". Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist zwar nach wie vor für September geplant, Tesla rechnet aber mit Verzögerungen bei der Serienproduktion. Offenbar kann es zu Lieferengpässen bei Zulieferern kommen. Weil Model X und Model S auf den gleichen Bändern produziert werden, würde sich auch die Produktion der Limousine verzögern. Musk zufolge liegen bereits 30.000 Bestellungen für das SUV vor. (dpa/swi)