Der Ampera-e - technisch das Schwestermodell zum Chevrolet Bolt - wurde mit viel Tamtam und großen Erwartungen von Opel in den Markt eingeführt. Sein gleichnamiges Vorgängermodell floppte. Opel war seiner Zeit damals voraus. Der neue Ampera-e mit rund 500 Kilometern Reichweite und zu haben ab rund 35.000 Euro sollte sich zum Tesla-Jäger anschicken.
Dann kam der Verkauf an PSA dazwischen. Wie elektrisierend Opels Zukunft nun wird? Es steht in den Sternen. Denn zwar hat der neue Mutterkonzern eine Elektrifizierungsoffensive angekündigt, was dabei für die Rüsselsheimer abfällt, ist weitestgehend unklar.
Und auch der Start des Ampera-e war alles andere als glücklich. Mitte Mai wurden Lieferschwierigkeiten bekannt. Offenbar braucht die frühere Opel-Muttergesellschaft General Motors, bei der der Ampera-e und der baugleiche Bolt vom Band laufen, die Produktionskapazitäten für sich. Laut Opel lagen aber schon im Februar rund 3000 Vorbestellungen vor.
Vielleicht versucht man gerade deshalb den Ampera-e-Fans ihr Auto (wieder) schmackhafter zu machen. Mit einer neuen Kooperation: Opel tut sich mit dem Ladenetzanbieter NewMotion zusammen. Ampera-e-Käufer in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz bekommen eigens eine Ladekarte und App.
Das Ladenetz von NewMotion umfasst über 50.000 Ladepunkte in 25 Ländern weltweit. Zudem profitierten Inhaber der Ladekarte von "transparenter Kostenkontrolle durch einen garantierten Tarif, Einsicht in alle Ladevorgänge und -kosten sowie von einem 24/7-Kundenservice", verspricht das Energieunternehmen. Die Opel-Ladekarte garantiert einen im gesamten Netzwerk von NewMotion einheitlichen Tarif.
Wo sich die nächste Ladestation befindet, erfahren die Ampera-e-Fahrer per App. In Deutschland gibt es derzeit insgesamt mehr als 8.200 Ladepunkte, an denen Fahrer von Elektro- oder Hybridfahrzeugen ihr Auto aufladen können.
Andrew Han, Sales Manager bei NewMotion Deutschland, erklärt: "Betreiber von Ladestationen rechnen häufig nach ihren eigenen Tarifen ab, entweder nach Startzeit, Ladezeit oder nach verbrauchten Kilowattstunden - manchmal sogar nach einer Kombination aus allen drei Parametern. Deshalb können die Ladekosten von Station zu Station erheblich variieren."
Das soll also für die Ampera-Fahrer Schnee von gestern sein. Ob es reicht, Opel zum neuen Elektro-Star zu machen?
Da liegt noch ein weiter Weg vor den Rüsselsheimern. Zumal die E-Kompetenz im Ex-Mutterkonzern GM lag. Aktuell geht es viel mehr darum, Opel profitabel zu machen. Zwei Personen aus dem Umfeld von Opel und PSA sagten übereinstimmend, dass Opel an jedem Werktag derzeit rund vier Millionen Euro verliere.
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