Das Europageschäft des zweitgrößten US-Autobauers Ford kriselt bedenklich. Der Branchenriese will die Kosten kräftig senken und tüftelt an einem großen Konzernumbau. In der Europa-Zentrale in Köln muss man sich wohl auf harte Einschnitte gefasst machen, denn es ist kein Geheimnis: Neben China gilt der Kontinent in den Augen der Spitzenmanager am Hauptsitz in Dearborn, nahe der US-Autohochburg Detroit, derzeit als die größte Baustelle.
"Ford muss ein strukturelles Problem in Europa lösen und da ist alles denkbar und möglich", warnt Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Der Branchenexperte kann sich sogar vorstellen, dass Ford die Reißleine zieht, ganz so, wie es bereits der große US-Rivale General Motors mit dem Verkauf der deutschen Tochter Opel vorgemacht hat: "Ich würde nicht ausschließen, dass in Dearborn auch Szenarien über einen möglichen Ausstieg aus Europa diskutiert werden."