Genf. Es ist ein Paradoxon der PS-Branche: Auf der einen Seite gelten Geländewagen wegen ihres hohen Gewichts, ihres stattlichen Formats und hohen Verbrauchs als überflüssig, übertrieben und unvernünftig. Auf der anderen Seite gehören Sports Utility Vehicles (SUVs) nach wie vor zu den Gewinnern der Zulassungsstatistik. Beim Versuch, diesen Widerspruch aufzulösen, entdecken die Autohersteller die "SUVs für Softies" und bemühen sich mit diesen weichgespülten Geländemodellen um mehr soziale Akzeptanz.
Dafür werden die Allradler vor allem kleiner. Kein anderes Fahrzeug zeigt das besser als der auf dem Genfer Autosalon (5. bis 15. März) enthüllte Skoda Yeti, der nach Angaben des Herstellers im August auf den Markt kommen soll. Zwar bietet der Ableger des Kompaktvans Roomster mehr Bodenfreiheit, mehr Traktion und eine hohe Sitzposition. Doch das Design ist stark gemäßigt, und mit einer Länge von 4,20 Metern braucht er nicht mehr Platz als Golf & Co.
Zudem rückt die Betonung des Gattungskürzels von "Utility", also Zweck oder Nutzen, in Richtung "Sport". Deshalb werden die kleinen Geländewagen auch noch flacher und muskulöser, wie man am Dacia Duster und am Nissan Qazana erkennen kann. Während das ungewöhnliche Offroad-Coupé mit vier gegenläufigen Türen auf dem Stand der rumänischen Renault-Tochter ein Einzelstück bleiben wird, geht das ähnlich gestaltete Modell der japanische Schwestermarke mit ein paar formalen Abstrichen bald in Serie: "Das wird der kleine Bruder des Qashqai für den urbanen Dschungel", sagt Markenchef Carlos Tavares.