Washington. Nach den tödlichen Unfällen wegen mangelhafter Zündschlösser muss General Motors 35 Millionen Dollar zahlen. Dies ist die Maximalstrafe, die die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA verhängen kann. Die Behörde warf dem Hersteller am Freitag vor, den Mangel zu spät gemeldet zu haben. General Motors ruft wegen der Zündschlösser weltweit 2,6 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten.
Bei älteren Modellen, die vor allem in den USA verkauft wurden, kann der Zündschlüssel wegen eines zu schwach ausgelegten Schalters während der Fahrt in die «Aus»-Position zurückspringen. Dadurch wird nicht nur der Motor abgeschaltet, sondern auch Airbags, Servolenkung und Bremskraftverstärker. GM führt Unfälle mit 13 Toten auf den Defekt zurück; Verbraucherschützer kommen auf weit höhere Zahlen.
Der Opel-Mutterkonzern muss sich schon seit Monaten den Vorwurf anhören, das Problem ein Jahrzehnt lang ignoriert zu haben. Die ältesten betroffenen Autos sind aus dem Modelljahr 2003. Der Rückruf begann aber erst Anfang des Jahres unter der neuen Konzernchefin Mary Barra. Sie will Vertrauen zurückgewinnen und hat deshalb wegen diverser Mängel eine gigantische Rückruf-Aktion angestoßen. Weltweit müssen inzwischen 12,8 Millionen Wagen in die Werkstätten, knapp 11,2 Millionen davon in den USA.
«Wir haben sehr viel aus diesem Rückruf gelernt», erklärte Barra nach der Bekanntgabe der Millionenstrafe, in die GM eingewilligt hatte. Sie hatte unter anderem einen Sicherheitsbeauftragten eingesetzt, die Verantwortlichkeiten in der Produktentwicklung neu verteilt und eine interne Aufklärung der Geschehnisse versprochen. Verkehrsminister Anthony Foxx kündigte an, General Motors weiteres Vorgehen in dem Fall genau zu beobachten.