Ford ruft den Bundesgerichtshof an

Eisenach. Der Streit zwischen Ford und dem Zulieferer Mitech geht weiter. Das Oberlandesgericht Jena hatte dem Zulieferer Recht gegeben, Ford will das jedoch nicht akzeptieren. Wie eine Sprecherin des Bundesgerichtshofes auf Anfrage des DPA bestätigte, hat der Autobauer Beschwerde eingereicht. Damit will Ford erreichen, dass sich der Bundesgerichtshof des Falles annimmt. Das OLG hatte ausdrücklich keine Revision zugelassen.

Wann die Entscheidung über die sogenannte Nichtzulassungsbeschwerde fällt, ist noch offen. Ebenso unklar ist der Ausgang des Verfahrens. Mitec warf Ford vor, auf Zeit zu spielen.Der Autobauer hatte bereits unmittelbar nach der OLG-Entscheidung weitere rechtliche Schritte angekündigt.

Bei dem Verfahren geht es um Zeichnungen und Daten einer Komponente von Mitec, das Motorengeräusche und Vibrationen verringern soll. Der Zulieferer wirft Ford vor, die Daten an einen Konkurrenten weitergereicht zu haben, damit dieser es zu einem günstigeren Preis produzieren konnte. Damit habe Ford Geschäftsgeheimnisse verraten, argumentiert Mitec. Dadurch sei dem Unternehmen ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Der Streit läuft bereits seit etwa sechs Jahren.

Unterdessen hat Mitec eine Wachstumsfinanzierung über 28 Millionen Euro abgeschlossen, an der sich auch das Land Thüringen beteiligt. Dabei handelt es sich nach Unternehmensangaben um eine stille Beteiligung. Die acht Millionen Euro, die das Land über seine Beteiligungsgesellschaft besteuert, könne das Unternehmen "fast wie Eigenkapital" behandeln, heißt es aus dem Ministerium. Thüringen ist damit kein Anteilseigner und bekommt auch keinen Sitz im Aufsichtsrat. (dpa/swi)