Turin. Trotz des massiven Absatzeinbruchs in Europa hält der italienische Autobauer Fiat an seinen Zielen für 2012 fest. Fiat sei in einer "gesunden Verfassung", sagte Unternehmenschef Sergio Marchionne am Montag in Turin und bestätigte den Gesamtjahresausblick. Demnach peilt der Konzern für das laufende Jahr unter anderem einen Nettogewinn von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro bei einem Umsatz von mehr als 77 Milliarden Euro an.
Fiat hatte im zweiten Quartal nur dank guter US-Geschäfte seiner Tochter Chrysler den Sturz in die roten Zahlen vermieden. In Europa hätte Fiat alleine im 246 Millionen Euro Verlust eingefahren. Der gesamte Konzern verbuchte einen Nettogewinn von 358 Millionen Euro.Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Fiat-Marke Alfa Romeo an Volkswagen erteilte Marchionne eine Absage. "Piech, lass es", sagte er laut der Nachrichtenagentur Bloomberg mit Blick auf VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech. Alfa Romeo stehe nicht zum Verkauf. Zuvor hatte das Magazin "Focus" über ein mögliches Interesse von Volkswagen an der Traditionsmarke berichtet.Experten aus Deutschland hätten die Werke Mirafiori, Cassini, Melfi und Pomigliano besucht, berichtet das Magazin in seiner neuen Ausgabe. Üblicherweise schützten Unternehmen ihre Anlagen vor neugierigen Blicken der Konkurrenz. Ein VW-Sprecher sagte dazu am Sonntag, solche Berichte gebe es immer wieder. "Aber wir sind gut mit unseren zwölf Marken aufgestellt und haben ausreichend zu tun."Wegen der massiven Probleme bei Fiat hatte der italienische Ministerpräsident Mario Monti Unternehmenschef Sergio Marchionne und Präsident John Elkann am Samstag nach Rom gerufen. Er wollte Aufschluss über das weitere Engagement in Italien, nachdem Fiat zuvor angekündigt hatte, einen überarbeiteten Investitionsplan präsentieren zu müssen. Der Fiat-Boss hatte wegen der eingebrochenen Nachfrage in Italien deutlich gemacht, eines der vier Fiat-Werke im Land könnte gefährdet sein, falls sich an der desolaten Absatzlage nichts ändere. Nach einem fünfstündigen Treffen mit Marchionne sagte Monti aber, dass Fiat keine Staatshilfe in Anspruch nehmen werde.Fiat selbst verwies in einer gemeinsamen Mitteilung darauf, man habe in den vergangenen Jahren fünf Milliarden Euro in Italien investiert und wolle im Land weiter Autos vor allem für Exporte in außereuropäische Länder bauen. Regierung und Unternehmen würden nach Wegen suchen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Fiat zu stärken. (dpa-AFX/nib)Fiat hält trotz Krise an Jahreszielen fest
Trotz des massiven Absatzeinbruchs in Europa hält der italienische Autobauer Fiat an seinen Zielen für 2012 fest. Fiat sei in einer "gesunden Verfassung", sagte Unternehmenschef Sergio Marchionne am Montag in Turin und bestätigte den Gesamtjahresausblick.