Peking/Buenos Aires. Andere Länder, andere Autos: Diese Devise kennt man vor allem von den japanischen und amerikanischen Fahrzeugherstellern. Denn sie haben mit großen Geländewagen, Pick-Ups und Limousinen in den USA sowie Micro-Vans oder Kleinstwagen in Asien oft ein ganz anderes Modellprogramm als bei uns. Doch auch die deutschen Hersteller haben ihre Export-Exoten und kommen dem Geschmack der Kunden auf anderen Kontinenten mit speziellen Modellen entgegen.
Nirgendwo wird das so deutlich wie in China. Das Reich der Mitte gilt Branchenexperten wie Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen als größter Wachstumsmarkt. Die gehobene Mittelklasse ist dort besonders gefragt. "Allerdings ist es in China schick, gefahren zu werden. Nur der einfache Chinese greift selbst ins Steuer", sagt Dudenhöffer. Weil die Besitzer deshalb lieber hinten sitzen, legen sie Wert auf mehr Beinfreiheit und kaufen ihre Limousinen zu 90 Prozent in der Langversion.
Darum bietet Audi exklusiv für den chinesischen Markt den A4 und den A6 mit mehr Radstand an. Auf der Messe Auto China in Peking feierten Ende April noch zwei weitere Langversionen ihre Premiere: Nur wenige Wochen nach dem Debüt der neuen Limousine gibt es in China nun auch einen verlängerten Fünfer BMW - und Mercedes spendiert der E-Klasse nun 14 Zentimeter mehr Abstand zwischen den Achsen.