Essen. Schwärmereien über PS-Monster und Benzin im Blut - das wirkt angesichts von Klimaschutzdebatten unangebracht. Motor-Enthusiasten schwärmen deshalb im Moment lieber hinter vorgehaltener Hand. Es sei denn, sie sind unter sich - wie auf der Essen Motor Show (27. November bis 5. Dezember). Bei der Messe geht es seit der Premiere 1968 allein um den Spaß an dröhnenden Motoren, extremen Geschwindigkeiten und veredeltem Blech.
Motorsportfans und Tuning-Begeisterte dürfen sich auf ein illusteres Portfolio aufgemotzter Serienautos, Rennwagen, Dragster, sportlicher Klassiker und Motorradumbauten freuen. "Darunter sind auch einige Weltpremieren", verspricht Projektleiter Martin Uhlendorf. Über ihre Neuheiten schweigen die meisten Autoveredler allerdings bis zur Messeeröffnung. Aber immerhin: Nachdem die Wirtschaftskrise auch an den Tunern nicht spurlos vorüber gegangen war, atmet die Branche auf. Insgesamt haben sich mit rund 500 Ausstellern 20 Prozent mehr als im Vorjahr angemeldet, die ihre Produktneuheiten und Trends auf mehr als 90 000 Quadratmetern präsentieren.
Zu den bereits bekannten Höhepunkten zählt die derzeit schnellste Limousine der Welt: Der vom Tuner G-Power auf 588 kW/800 PS hochgezüchtete BMW M5 Hurricane RS beschleunigt bis auf wahnwitzige 372 km/h. Die tschechische VW-Tochter Skoda präsentiert nach Angaben der Messeveranstalter zwei neue Fabia-RS-Studien und das aktuelle Rallyemeisterauto Fabia S2000. Volvo-Spezialist Heico Sportiv stellt eine Sportversion des neuen V60 vor. Die Firma Kelleners Sport will sich mit einem 5er BMW (F10) in der Tuningszene zurückmelden.