Paris/Mainburg. Es ist der 5. Oktober 1955. Auf dem Pariser Automobilsalon spielen sich dramatische Szenen ab: Kaum hat Citroën im Grand Palais das Tuch vom neuen Flaggschiff DS gezogen, gehen die Menschen auf die Knie vor Begeisterung - so erzählt es zumindest die Firmenchronik. Schon am ersten Messetag sind 12.000 Kaufverträge unterschrieben. Nach zehn Tagen hat Citroën 80.000 Aufträge in den Büchern.
Damit hatte Vorstandsvorsitzender Pierre Boulanger nicht in seinen kühnsten Träumen gerechnet, als er zu Beginn der 1950er Jahre die Entwicklung eines neuen, großen Citroën angestoßen hatte. Was die Besucher auf der Messe begeistert, die Passanten auf der Straße stehen bleiben lässt und vor den Fenstern der Citroën-Händler für Menschentrauben sorgt, ist das Design des Künstlers Flaminio Bertoni. Der Mann, der oft mit dem italienischen Designer Bertone verwechselt wird, zeichnet einen großen Gleiter, der neben zeitgenössischen Konkurrenten wie dem Mercedes 180 oder dem BMW 501 aussieht wie ein Raumschiff neben einem Propeller-Flugzeug.