Dülmen/Grossenhain. Autos werden in Fabriken gebaut, laufen von Fließbändern und kommen dann in großen Mengen zu den Händlern - meistens jedenfalls. Mancher Autoliebhaber verweigert sich aber solcher Einheitskost und investiert stattdessen reichlich Geld, um ein edles Stück aus einer der wenigen Auto-Manufakturen zu erstehen - aus Betrieben also, die auch heute noch größtenteils in Handarbeit ganz besondere Autos produzieren. Solche Firmen werden meist nur in Ländern wie Italien oder Großbritannien vermutet. Nahezu unbekannt ist die Tatsache, dass gerade in Deutschland eine Reihe kleiner Autobauer erfolgreich die Bedürfnisse dieser Kundschaft stillt.
Ein Urgestein unter den deutschen Kleinserienherstellern ist Erich Bitter. Er schuf schon in den 70er-Jahren auf Opel-Basis begehrenswerte Sportwagen in italienischem Stil. Diese Autos mit Namen wie Bitter SC oder Bitter CD garantierten den Kunden die Exklusivität und den Luxus der Kleinserie, während die Technik auf erprobter Großserienbasis beruhte. Doch nach den Erfolgen der frühen Modelle wurde es ruhig um Bitter, 1986 endete die Produktion.
Immer wieder waren danach auf Automessen der Welt Prototypen mit dem Bitter-Emblem zu sehen, die in mehr oder minder großer Serie gebaut werden sollten - wozu es allerdings nie kam. Erst mit dem jüngsten Projekt, dem Vero, ist aus dem Markenzeichen wieder ein kaufbares Automobil geworden. Diesmal wurde eine viertürige Limousine der australischen General-Motors-Marke Holden als Basis genommen, optisch aufgepeppt und innen mit viel Luxus versehen. "Das Fahrzeug wird gebaut, es sind auch bereits drei Exemplare verkauft", sagt eine Mitarbeiterin von Erich Bitter Automobile in Ennepetal. Dazu gebe es "etliche Interessenten" für den 103.530 Euro teuren Vero.