Duisburg/Luzern. Je schwieriger die Zeiten, desto schneller dreht sich in der Autowelt das Markenkarussell. Nachdem über viele Jahrzehnte kaum ein neuer Anbieter auf den Plan getreten oder ein alter ausgeschieden ist, kommt nun mit der Klimaschutzdebatte und Absatzeinbruch gleich doppelt Bewegung ins Spiel. Während bekannte Marken auf der Kippe stehen, drängen neue Hersteller auf den Markt. "Doch eine Marke zu etablieren, ist kein Kinderspiel", sagt Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen.
Angesichts der großen Überkapazitäten und der anhaltenden Kaufzurückhaltung stehen derzeit einige Marken zur Disposition: Hummer wird von General Motors und Volvo von Ford zum Verkauf angeboten. Auch bei Saab gibt es zumindest entsprechende Gerüchte. Was passiert, wenn sich kein Käufer findet, ist ungewiss. "Man kann nicht mehr ausschließen, dass die bedrohten Marken dann einfach verschwinden: Sei es nur aus Europa oder sogar vom gesamten Markt", zeichnet Nick Margetts vom Marktbeobachter Jato Dynamics in Limburg eine düstere Prognose, die langfristig womöglich auch größere Marken trifft. Denn weltweit rechnet zum Beispiel Fiat-Chef Sergio Marchionne zum Ende der aktuellen Krise nur noch mit sechs Konzernen in der Automobillandschaft. Ob da für Nischenmarken wie Lancia, Mitsubishi oder Subaru noch Platz ist, weiß so recht keiner.