Las Vegas. Die selbstfahrenden Autos von Audi und Daimler ziehen bei der diesjährigen CES in Las Vegas (6. bis 9. Januar) die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Dabei sind sie nur die besonders konsequente Umsetzung eines Trends, der inzwischen die ganze Branche erfasst hat: Autofahren wird digital und vernetzt. Die Messe ist voller Konzepte und Gadgets für verschiedene Preisklassen und Szenarien. Dabei wird die Kooperation zwischen Autofirmen und Elektronik-Branche immer enger.
Der koreanische Autobauer Hyundai etwa zeigt in Las Vegas, wie sich seine Autos per Computeruhren mit dem Google-Betriebssystem Android Wear steuern lassen. Dabei geht es nicht etwa nur darum, den Fahrgastraum verriegeln und entriegeln zu können - nein, die Smartwatch bekommt direkten Zugang ins Nervenzentrum des Autos. Über sie kann man sogar den Motor an- und ausschalten. Daneben leitet sie den Fahrer zum Parkplatz, und man kann die Scheinwerfer angehen lassen. Die Funktionen setzen auf Hyundais Plattform BlueLink auf.
BMW demonstriert auf der CES die Vorzüge der Digitalisierung auf breiter Front. Eine beliebte Attraktion auf dem Testfahrgelände ist der Versuch, einen BMW i3 mit Elektroantrieb gegen die Attrappe eines Betonblocks krachen zu lassen. Auch wenn man direkt darauf hält und das Pedal bis zum Boden durchdrückt - das Auto hält dank seiner Sensoren und der «ActiveAssist»-Technik rechtzeitig vor dem Hindernis an. Für die Vermessung der Umgebung nutzt der i3 unter anderem mehrere Laser-Scanner.
Der Münchner Autobauer geht aber noch weiter und arbeitet - wie etwa auch Audi - daran, dass sich das Auto selber einen Platz im Parkhaus sucht. Wenn man weiterfahren will, soll es genauso selbstständig zum Fahrer zurückkommen. Den Befehl dazu könnte man zum Beispiel per Knopfdruck auf einer Computeruhr geben. Beim Sportwagen i8 versah BMW sogar schon den Autoschlüssel mit einem 2,2-Zoll-Touchscreen. Auf ihm kann unter anderem die verbliebene Reichweite angezeigt werden.