Forza Ferrari, sagen sich die Tifosi. Schafft die Scuderia den ersten Formel-1-Heimsieg seit 2010? Charles Leclerc hat von der Pole aus an diesem Sonntag beim Großen Preis von Italien auf jeden Fall sehr gute Chancen, seinem Premierensieg von Belgien den Triumph vorm Ferrari-Heimpublikum folgen zu lassen.
Darauf muss man achten beim Großen Preis von Italien
Der Plan ist klar. "Das Ziel ist es, in den ersten drei Runden eine Lücke zu reißen, sodass ich sie nicht wiedersehe." So lautet die Strategie von Ferrari-Pilot Leclerc, der von der Pole startet, beim Heimrennen der Scuderia. Sie, das sind die beiden Mercedes-Verfolger Lewis Hamilton, fünfmaliger WM-Gewinner, fünfmaliger Monza-Gewinner und klarer aktueller WM-Spitzenreiter sowie dessen Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. Der Brite und der Finne starten von den Plätzen zwei und drei in das letzte Europarennen in diesem Jahr. Weil in Monza Windschattenfahren richtig Zeit bringt, will Leclerc die beiden so schnell wie möglich abhängen.
Die Konstellation mit den Plätzen zwei und drei gibt den Silberpfeilen ordentlich Handlungsspielraum. Erstens am Start: Hamilton und Bottas können Leclerc im Doppelpack angreifen, bevor es in die Schikane geht. Dort wird es eng, Kollisionsgefahr. Möglichkeit zwei: Einer der beiden Mercedes wechselt früher die Reifen und setzt Leclerc so unter Zugzwang. Allerdings kann auch Sebastian Vettel von Platz vier aus im zweiten Ferrari so planen.
Es ist der Hochgeschwindigkeitskurs im Rennkalender. Lange Geraden, langgezogene Kurven. Die meiste Zeit haben die Fahrer das Gaspedal durchgedrückt. Das bedeutet aber auch, dass die Unfallgefahr nicht unbedingt gering ist. Den Nachteil des nicht ganz so leistungsstarken Motors scheint Mercedes durch die Aerodynamik in den Kurven wettmachen zu können.
Es soll regnen. So zumindest die Vorhersage. Und wenn es regnet, wird vieles durcheinander gespült. Rutschgefahr! Und es gibt reichlich Kiesbetten, in denen die Autos stecken bleiben können. Dann ist das Rennen für denjenigen Piloten vorbei.
Es ragt auf die Strecke, das berühmte Podium im Autodromo Nazionale. Die ersten drei Fahrer des Großen Preises von Italien schweben praktisch über den Köpfen zigtausender Tifosi. Deren Leidenschaft ist bekannt, sie lieben Ferrari. Fast wie eine Religion sei es, meinte Vettel. Wer also gewinnt und nicht im roten Wagen sitzt, muss mit Pfiffen rechnen. Dennoch freuen sich alle immer auf das Stimmungshoch im Rennkalender. (dpa/fuh)
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