Hamburg. Eine Bluetooth-Freisprechanlage im Auto ist eine feine Sache. Zum Telefonieren kann das Handy bei aktiviertem Funkmodus in der Jacke oder im Handschuhfach bleiben, während ein- und ausgehende Gespräche automatisch geschaltet werden. Oft ist das aber nicht möglich, weil die Bluetooth-Profile der Geräte nicht kompatibel sind. Die Freisprechanlage reagiert dann nicht. Auch sind Komfortfeatures wie Sprachwahl und Zugriff aufs Handy-Telefonbuch nicht möglich, wenn es mit dem Datenaustausch nicht klappt.
"Das passiert leider sehr häufig", sagt Helmut Schmaler vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg. Meist liege es an den Geräten, die in den Fahrzeugen eingebaut sind, weniger an den Handys. Grund für den Ärger sind unterschiedliche Entwicklungs- und Produktionszyklen der Auto- und Handy-Hersteller: Die Autobauer hinken der schnelllebigen Telekommunikations- und IT-Branche hinterher. Immerhin dauert es in der Regel sieben Jahre, bis ein neu auf den Markt gebrachtes Fahrzeugmodell von einem Nachfolger abgelöst wird. In dieser Zeit sind bereits mehrere Handy-Generationen vom Markt verschwunden.
Hinzu kommt, dass die Autobauer sämtliche Elektronikkomponenten aufwendig auf Herz und Nieren testen müssen. Schließlich dürfen diese unter keinen Umständen die Sicherheitstechnik des Autos stören. Den Handy-Firmen sind diese Umstände aber ziemlich egal, sagt Helmut Schmaler: "Die Handy-Hersteller interessieren sich nicht für das, was auf Fahrzeugseite passiert." Wenn also bei einer Automarke neue Multimedia-Technik verfügbar ist, ist diese oft schon Jahre alt, während das brandneue Smartphone aktuellste Technik enthält. Das kann auch auf die verwendete Bluetooth-Technologie zutreffen.
Bei Bluetooth handelt es sich um einen Übertragungsstandard für den drahtlosen Datentransfer im Nahbereich, erläutert die Bluetooth Special Interest Group (SIG). Das ist ein Zusammenschluss führender Anbieter von Bluetooth-Technologien. Bluetooth sei eine Spezifikation, "die Hersteller in ihre Produkte integrieren", erklärt der Verband. Wie das im Einzelnen erfolgt, sei den Firmen überlassen.