Düsseldorf.Nach zwei erfolglosen Verhandlungsrunden und dem Ende der Friedenspflichtspitzt sich der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen zu. Für die Nacht zum Donnerstag hat die IG Metall in dem neben Bayern und Baden-Württemberg größten Tarifbezirk zu ersten Warnstreiks und Kundgebungen aufgerufen. Neben den Benteler-Werken in Paderbornsind unter anderem Ford in Köln sowie das Unternehmen des Verhandlungsführers der NRW-Metallarbeitgebers, Arndt Kirchhoff, in Iserlohn/Attendorn von Warnstreiks betroffen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit.
Es würden Tausende von Streikenden erwartet. Im weiteren Tagesverlauf soll es in zahlreichen Metallbetrieben unter anderem in Bielefeld, Aachen, Ahlen, Bocholt, Bottrop, Hemer, Münster, Schwerte und Wuppertal zu Arbeitsniederlegungen kommen. Ein Schwerpunkt der Warnstreiks ist Köln, wo auch die Nachtschicht beim Motorenbauer Deutz vorübergehend in den Ausstand treten soll. Am Vormittag will vor den Ford-Werkstoren der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, zu den Warnstreikenden sprechen.Für die rund 700 000 Beschäftigten der Branche will die IG Metall 5,5 Prozent mehr Geld, eine sichere Alters- und eine Bildungsteilzeit durchsetzen. In der zweiten Tarifrunde am Dienstag hatten die Arbeitgeber ein Lohnplus von 2,2 Prozent angeboten. Zugleich wollen sie die Altersteilzeit aber halbieren. Eine Bildungsteilzeit lehnten die Arbeitgeber als wirklichkeitsfremd ganz ab. Die IG Metall sprach von einem "völlig unzureichenden" Angebot.Die Metallarbeitgeber nannten die Arbeitsniederlegungen eine "überzogene Reaktion auf eine faires Angebot". Die Ankündigung von massiven Warnstreiks könne nicht nachvollzogen werden. IG Metall "sollte sich konstruktiv mit dem Angebot auseinandersetzen und Bewegung nicht auf der Straße, sondern am Verhandlungstisch zeigen", erklärte der Hauptgeschäftsführer von Metall NRW, Luitwin Mallmann. (dpa-AFX/gem)Metall- und Elektroindustrie
Beschäftigte in NRW treten in Warnstreiks
Die Friedenspflicht endet - und prompt werden die Metaller in Nordrhein-Westfalen mit Warnstreiks ihr Forderungen untermauern.