Detroit. Die Hoffnungen der notleidenden Autobranche ruhen auf Strom. Mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen wollen insbesondere die US-Hersteller in der Krise die Kehrtwende schaffen. Wohl nirgends wird das so deutlich wie derzeit auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit. Dort schwören die Konzerne das Publikum auf Elektrofahrzeuge ein. Zwar können Verbraucher bislang noch kein einziges Auto mit Batterieantrieb kaufen. Doch haben die Hersteller auf der Messe (noch bis 25. Januar) angekündigt, schon bald mit der Serienproduktion zu beginnen.
Laut dem Entwicklungschef von General Motors (GM) Bob Lutz sind Elektroautos nicht nur der aussichtsreichste Weg, sich vom knapper werdenden Benzin zu lösen. Diese Fahrzeuge würden auch den angeschlagenen US-Konzernen wieder auf die Beine helfen. Am meisten getrommelt hat dafür bislang GM mit dem Chevrolet Volt, der 2010 in Serie gehen soll. In Detroit hat das Unternehmen bekräftigt, dass es bei einem Fahrzeug nicht bleiben wird. Während Konzerntochter Opel bereits für das Jahr 2011 eine europäische Ausgabe des Viersitzers bestätigt hatte, wurde auf der Messe nun auch ein Volt im Cadillac-Design gezeigt. Er trägt den Namen Converj.
Bei Chrysler dreht sich der gesamte Messeauftritt um elektrische Mobilität: Nachdem das Unternehmen im Herbst drei verschiedene Batterie-Fahrzeuge mit und ohne Range-Extender vorgestellt hatte, wurden in Detroit zwei weitere Prototypen enthüllt: der Geländewagen Jeep Patriot und die Designstudie 200C. Die Mittelklasse-Limousine fährt mit einer Batterieladung gut 60 Kilometer weit. Danach springt ein kleiner Benziner an, der über einen Generator Strom für weitere 600 Kilometer erzeugt. Eines dieser mittlerweile fünf Fahrzeuge wird Chrysler im nächsten Jahr in Serie bringen, sagte Exportchef Thomas Hausch. Allerdings wird es auch hier nicht bei einem Auto bleiben: "Bis 2013 haben wir vier Elektroautos in Produktion."