Er ist so etwas wie der Bausparvertrag unter den alternativen Antriebstechnologien – alt, bewährt und wirkungsvoll, aber ohne jeden Sexappeal. Denn so lange sich die Automobilindustrie um die Senkung des CO2-Ausstoßes bemüht, so lange spricht sie auch über die Umrüstung ihrer Benziner auf den Betrieb mit Erdgas. Doch obwohl die Technik tadellos funktioniert, nachweislich gut für die Umwelt ist und obendrein noch das Portemonnaie der Kunden entlastet, sind die Anstrengungen bislang weitgehend verpufft und spätestens seit die Branche ihr ganzes Geld und alle Entwicklungskapazitäten notgedrungen aufs Elektroauto verwendet, ist das Angebot ziemlich dünn geworden und viele Hersteller haben entsprechende Modelle sogar vom Markt genommen. In Deutschland ist es deshalb nur noch der VW-Konzern, der auf seinem Weg vom Saulus zum Paulus Vollgas gibt bei der CNG-Technik, ein entsprechendes Modell-Programm zu bieten hat und das Angebot sogar noch ausbauen will. Schon jetzt haben die Konzernmarken 17 Pkw im Portfolio, bald sollen es 19 sein und die schweren Jungs von Scania und MAN machen auch noch mit.
Zu den neuesten Modellen zählen Skoda Scala und Kamiq sowie demnächst auch der neue Golf. Denn ID hin und Plug-In her, wird es auch die achte Generation des Bestsellers wieder als TGI geben. So spannt sich die Palette dann bei VW, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Skoda und Seat vom Kleinwagen Up bis zum Audi A5 Sportback und umfasst mit dem Caddy Maxi auch den aktuellen Reichweiten-Meister: Er kommt mit einer Tankfüllung Erdgas über 700 Kilometer weit. Dass auch die anderen Fahrzeuge auf alltagstaugliche Reichweiten von teilweise mehr als 400 Kilometern kommen, liegt an einer neuen Fokussierung auf den Erdgasantrieb: Wurden früher zum großen Benzintank kleine Erdgastanks eingebaut, ist es heute bei den meisten Konzernmodellen umgekehrt. Sie bekommen eine zusätzliche Gasflasche und haben für Benzin nur noch einen Nottank, um die Lücken im Versorgungsnetz zu überbrücken.