Er ist der Bausparvertrag unter den Anlageformen oder der Sparkassen-Lehrling unter den Schwiegersöhnen – denn kaum eine Fahrzeuggattung hat so wenig Sex-Appeal wie der Van. Kein Wunder, dass immer mehr Hersteller aus der bemannten Raumfahrt aussteigen und die Kunden bereitwillig ins SUV wechseln. Doch ausgerechnet BMW, sonst eher der Provokation anhängend als dem Pragmatismus, steht in Treue fest zum Tourer und schickt in diesem Frühjahr zu Preisen ab 34.750 Euro als einzig ernstzunehmenden Konkurrenten für die Mercedes B-Klasse einen neuen Großraum-Zweier ins Rennen. Allerdings muss auch das vielleicht untypischste Modell im BMW-Portfolio Federn lassen – und zumindest der Grand Tourer, von dem mit rund 200.000 Exemplaren nur halb so viele verkauft wurden wie von seinem kleinen Bruder, bleibt auf der Strecke.
Um dem Spießer im BMW-Portfolio wenigstens ein bisschen Sex-Appeal zu geben, haben die Bayern den Zweier beim Generationswechsel zum Bodybuilding geschickt. Er wächst deshalb nicht nur in jeder Dimension ein paar Zentimeter und streckt sich nun auf 4,39 Meter, sondern er riskiert auch eine dicke Lippe, leistet sich eine Niere groß wie eine stolz geschwellte Brust und lässt am Heck mächtig die Muskeln spielen.