Wie Peugeot-Citroen mit DS Deutschland erobern will

Hamburg. Der Autohersteller DS Automobiles hat den ersten eigenständigen Verkaufsraum in Deutschland, in Hamburg, eröffnet. Die Marke des französischen Konzerns Groupe PSA, die bereits Filialen in Rom, Kopenhagen und Brüssel eröffnet hat, setzt den Ausbau eines eigenständigen Händlernetzes damit fort. „Bis 2018 streben wir ein Netz von etwa 75 DS-Stores in Deutschland an“, sagt Patrick Dinger, Direktor von DS Automobiles Deutschland bei der Eröffnung.

Künftig werden sich in dem 300 Quadratmeter großen Verkaufsraum und der angeschlossenen Werkstatt in Hamburgs Norden 42 Mitarbeiter um den Verkauf der aktuellen Modelle DS3, DS4, DS5 und den Service kümmern. DS positioniert sich als Premiumanbieter, der den Kunden mit der neuen Filiale ein besonderes Verkaufserlebnis bieten möchte.

Teil dieser Strategie ist beispielsweise eine virtuelle Reise ins Wageninnere. Möchte der Kunde eine bestimmte Ausstattungsvariante betrachten, die gerade nicht im Verkaufsraum verfügbar ist, kann er dies durch eine sogenannte Virtual-Reality-Brille tun. Damit kann er einen Blick auf das ausgewählte Interieur werfen und virtuell auf dem Fahrersitz Platz nehmen. Außerdem haben die Kunden mit dem Individualisierungsprogramm „Command Spéciale“ die Möglichkeit das Auto von den Bezugsstoffen über Dekoroberflächen bis hin zur Naht ganz nach eigenen Wünschen zu gestalten.

Zwischen sieben und zwölf weitere dieser DS Stores sollen in den nächsten Jahren deutschlandweit entstehen. Hinzu kommen über 60 weitere DS Salons, die keinen abgeschlossenen Verkaufsraum bilden, sondern in Autohäuser der PSA-Group oder sogar konzernfremder Marken integriert werden sollen. Man suche auch Partner außerhalb der PSA, heißt es dazu bei DS. „Mit unseren Niederlassungen sind wir eine wichtige Ergänzung zum unabhängigen Händlernetz im Bundesgebiet und konzentrieren uns auf strategische Metropolregionen“, sagt Joël Gorin, Direktor PSA Retail Deutschland. Die nächste deutsche Filiale soll im zweiten Quartal 2017 eröffnet werden.

Weltweit ist DS inzwischen mit 240 Standorten vertreten, jede Woche kämen zwei weitere hinzu. Die wichtigsten Absatzmärkte der Marke sind Frankreich, Großbritannien, China und Deutschland. Die Verantwortlichen sehen DS aber nicht als Massenhersteller. „Wir sind nicht volumenorientiert, sondern setzen auf Qualität und hochwertige, individuelle Autos“, sagt Dinger. Sonderkonditionen und Rabatte seien daher kein Teil des Geschäftsmodells. 2015 hat DS weltweit rund 102.000 Fahrzeuge verkauft.

In Deutschland setzte die Marke etwa 5000 Autos ab, eine Größenordnung, die auch in diesem Jahr angestrebt werden soll. Damit das gelingt will der Hersteller die Modellpalette stetig erweitern. Ab 2018 soll die zweite Fahrzeuggeneration auf den Markt kommen und ab dann sukzessive jährlich um ein neues Modell ergänzt werden. Neben einem erweiterten Modellangebot plant DS zudem neue Fahrzeugsegmente zu bedienen. Langfristig soll auch die Elektromobilität eine immer größere Rolle einnehmen: „Die Zukunft von DS Automobiles ist klar auf die Elektromobilität ausgerichtet“, sagt DS-Sprecher Stephan Lützenkirchen. Schon in der kommenden Fahrzeuggeneration sollen die Autos mit elektrischen Antriebskomponenten ausgerüstet werden.