Dann die Überraschung: "Wir haben Waymos Technologie das erste Mal nach Europa gebracht“, erzählt Krafcik. Die Fahrzeuge sausten am 1. Juni über die Teststrecke des in der Nähe des FCA-Hauptquartiers gelegenen Balocco.
Dabei waren die Minivans (Chrysler Pacifica Hybrid) mit Level-4-Technologie unterwegs. Das heißt, sie fuhren selbständig ohne Sicherheitsfahrer, beschleunigten, bremsten, lenkten und wichen Fußgängern aus, die ihre Spur kreuzten. Rund 70 Testfahrten habe es gegeben, so Krafcik.
Man denke über einen Markteintritt in Europa nach, verriet der Waymo-Chef. Man sei nach Europa gekommen, um sich mit den unterschiedlichen Gesetzgebungen vertraut zu machen. Vieles sei hier anders als in den USA, aber: "Ich denke, es gibt für Waymo auch eine Chance, in Europa zu experimentieren”, so Krafcik.
Ob es weitere Kooperationen mit europäischen Autobauern geben werden, dazu hielt sich Krafcik bedeckt. Auch, ob Waymo mit der eigenen Marke in Europa auftreten werde, ließ er offen. Hier gebe es schon andere "starke Marken". Er könne sich durchaus auch vorstellen mit anderen Produkten an den Start zu gehen.
Zu den Erfahrungen, die Waymo mittlerweile mit dem autonomen Fahren gesammelt habe, sagt Krafcik: "Wir haben über sieben Millionen Meilen auf öffentlich Straßen hinter uns gebracht, fast wichtiger sind aber die simulierten Fahrten im Computer." Dort erhalte man mehr Informationen über kritische Situationen. Als "riesengroße Herausforderung" bezeichnete der Waymo-Chef auch Schnee.
Ob es je zu Fahrten auf Level 5 kommen sollte, bezweifelt Krafic übrigens. "Ich bin skeptisch, ob das überhaupt notwendig sein wird". Seine Einschätzung, wie lange es dauernd wird, um dieses Level zu erreichen, bei dem Fahrzeuge nicht mal mehr ein Lenkrad haben sollen: "Das wird noch Jahrzehnte dauern."
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