Dass die Stuttgarter dann nicht die ersten sind, sieht Ingenieur Kelz gelassen. Für ihn ist die Elektromobilität keine Sprint-Disziplin, sondern ein Marathon-Lauf. "Wir müssen nicht auf Teufel komm raus vorpreschen". Jaguar liefert in wenigen Wochen seinen I-Pace an erste Kunden aus. Audi wird am 30. August seinen e-tron präsentieren, exakt fünf Tage, bevor Mercedes seinen EQC enthüllt. Absicht oder Zufall? Alle drei zumindest wählten als Karosserieform ein SUV, zum einen technisch bedingt, weil die Bodengruppe ein höheres Batteriepaket aufnehmen kann, zum anderen, weil diese Fahrzeuggattung weltweit die besten Absatzchancen erwarten lässt.
Trotz der Tarnfolie ist unschwer zu erkennen, dass der EQC kein "umgebauter" GLC ist. Designchef Gorden Wagener verpasste dem Elektro-SUV eine komplett eigenständige Karosserie. Übernommen wurde lediglich der Radstand (2,87 Meter), aus Gründen der Montage am Band. Der EQC ist zehn Zentimeter länger (4,76 Meter) und vier flacher (1,60 Meter) als der GLC. Innen herrschen nahezu gleiche Abmessungen. Auch hinten sitzen Erwachsene recht bequem. Laderaumwerte nennt Michael Kelz noch nicht, nur so viel: "Sie entsprechen in etwa jenen des GLC", heißt 550 Liter netto, umgeklappt rund 1.600 Liter. Die Lehnen lassen sich im Verhältnis 40:20:40 elektrisch vom Kofferraum aus flachlegen.