Es ist ein bisschen, als wäre Luciano Pavarotti noch einmal von den Toten auferstanden. Denn drei Jahre nach seinem Dahinscheiden meldet sich jetzt der Maserati GranTurismo zurück – und bekennt sich im kommenden Frühjahr zu Schätzpreisen ab 160.000 Euro dabei einmal mehr zu jener Lust und Leidenschaft, wie sie nur große Opern-Nationen teilen können.
Prall, präsent, fast wollüstig ist deshalb das Design des großen Coupés, das schon beim Vorgänger so gut ankam, dass es für die neue Auflage nur dezent retuschiert wurde. Und heißblütig und vor allem herzzerreißend laut und schmachtend ist der Antrieb, den wir vom MC20 kennen. Denn als wehre sich die gefeierte Diva gegen die Einflüsse der Elektro-Popper, setzt Maserati einmal mehr auf die Verführungskraft eines Verbrenners. Im langen Bug feuert deshalb der drei Liter große V6-Motor-Twinturbo aus ihrem neuen Sportwagen, den sie prosaisch "Nettuno" nennen. Immer mit Achtgang-Automatik und Allradantrieb gekoppelt, kommt er schon im Basismodell "Modena" auf 490 PS und stellt im "Trofeo" mit bis zu 550 PS die Haftkraft der Pirellis auf eine schwere Probe. Doch wenn sich Profil und Asphalt verzahnen, bläst der GranTurismo zum Crescendo: Dann gelingt der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in kaum vier Sekunden und erst bei 300 Sachen fällt für den Maserati der Vorhang.