Western war gestern. Zwar trägt der Hyundai Santa Fe noch immer die Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer im Namen. Doch wenn jetzt in Deutschland zu Preisen ab 35.070 Euro die vierte Generation des großen Geländewagens an den Start geht, ist der weniger denn je für die Prärie gemacht, sondern muss sich als Pampers-Bomber an der Familienfront bewähren. Das merkt man nicht nur am Design des koreanischen SUV-Flaggschiffs, das viel eleganter und filigraner geworden und aus manchen Perspektiven nun gefährlich nach BMW X5 aussieht. Sondern das das merkt man vor allem an Antrieb und Ausstattung.
Flüsterleise, mit einer seidensoften Achtgang-Automatik und einem wolkenweichen Fahrwerk bummelt er über die Autobahn und will nur wenig wissen von den 185 PS und 400 Nm, die er mittlere der drei Diesel bereitstellen könnte. Wobei man sich davon ohnehin nicht täuschen lassen darf. Denn selbst wenn man den 2,0-Liter aus der Reserve lockt, gönnt er sich stolze zehn Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und kommt bei Vollgas schon bei 201 km/h aus der Puste.
Zwar kann man den Softie unter den Mittelklasse-SUVs mit dem Wechsel des Fahrprofils durchaus etwas nachschärfen. Denn im Sportmodus ändert sich nicht nur die Farbe der Cockpitbeleuchtung, sondern tatsächlich wird die Lenkung etwas direkter, Gaspedal und Automatik sind hungriger und vor allem nimmt der Allradantrieb auch ohne Schlamm und Schnee zur Kenntnis, dass die Hinterachse vielleicht auch bisschen Kraft übertragen könnte.