Die Saurier schlagen zurück. Nachdem die Big Three aus Detroit lange abgeschrieben waren im Rennen um die Zukunft des Autos und Kalifornien mit seinen Start-ups Lucid, Rivian und allen voran natürlich Tesla zum Nabel der amerikanischen PS-Welt geworden ist, bringt Ford sich jetzt mit einem ambitionierten Entwicklungsprogramm wieder ins Spiel: "Wir wollen zum Weltmeister der Elektroautos werden", sagt Darren Palmer und untermauert diese Ambitionen mit imposanten Zahlen.
Denn insgesamt 50 Milliarden Dollar stehen dem Engländer dafür in dem nächsten fünf Jahren zur Verfügung, der in Europa zuletzt den Puma verantwortet und dann in den USA mit dem Mach-E das Rennen gegen Tesla eröffnet hat.
Aber es ist nicht das Geld alleine, das Ford auf die linke Spur der Electric Avenue bringen soll. Sondern es ist vor allem eine neue Unternehmenskultur, die sich Palmer und seine Mitstreiter bei zahllosen Start-ups angeschaut haben. Kleine Teams mit großen Kompetenzen, keine Hierarchien, keine PowerPoint-Präsentationen, ja nicht einmal feste Schreibtische und zugewiesene Parkplätze – so umreißt er die Kulturrevolution in Detroit, die mit dem Projekt Edison, vulgo dem Mach-E, begonnen hat. Zusammen mit viel neuem Personal von außerhalb, darunter Alan Clarke, der bei Tesla eigentlich den neuen Roadster entwickeln sollte, und Doug Field, der bei Apple das Projekt "Titan" geleitet und das iCar vorangetrieben hat, sei das neue Konzept zwar sehr erfolgreich gewesen und habe den Mach-E als erstes ensthaft auf Volumen ausgelegtes Elektroauto aus Detroit ermöglicht. "Aber das Konstrukt war auch sehr fragil", räumt Palmer ein. "Denn ein Großkonzern versucht wie von selbst alte Strukturen zu retten und solche internen Start-ups wieder zu schlucken", hat er gelernt.