Die digitale Revolution macht auch vor den Gralshütern der Fahrfreude nicht halt. Denn so stolz BMW auf das agile Fahrverhalten und die ebenso vertrauenserweckende wie vergnügliche Abstimmung der meisten Modelle ist, so wenig interessieren sich dafür noch die Kunden. Sondern Bits und Bytes sind den meisten längst wichtiger als PS und Nm und der Hubraum ist fast schon egal, wenn die Bildschirmdiagonale groß genug ist. Kein Auto macht dieses Problem so offensichtlich wie der Dreier, der jetzt in die siebte Generation geht. Denn auf der einen Seite ist es genau die sportliche Limousine für die Mittelklasse, auf der die sprichwörtliche Freude am Fahren fußt.
Und auf der anderen Seite gibt es in diesem Segment genau jene Kunden, die für die digitale Revolution aufgeschlossen und experimentierfreudig genug sind und dafür auch noch genügend Geld ausgeben können. So wurde die Entwicklung des neuen Dreiers für die Bayern eine gefährliche Gratwanderung, die sie aber mit Bravour gemeistert haben. Denn wenn im März zu Preisen ab 37.850 Euro die intern G20 genannte Generation an den Start geht, will BMW damit einmal mehr die sportliche Spitze in der Mittelklasse definieren und zugleich auf dem Datenhighway in die Pole Position fahren. Und kein Detail beweist das besser als ein zugegeben etwas gekünstelter Dialog mit der neuen Sprachsteuerung: Wer sich bei der beschwert, dass ihm langweilig ist, bekommt deshalb keine Musik eingespielt und kein Hörbuch. Sondern der digitale Assistent schlägt zur Aufmunterung den Wechsel in den Sportmodus vor.