Die Industrie lässt Meghan im Stich

Christof Rührmair

In Großbritannien bricht gerade eine Debatte darüber los, ob Herzogin Meghan eine Autotür selbst schließen durfte. Da hat die Industrie eine Chance verpasst.

Donnerstag, 27. September 2018, 13.41 Uhr

Vermutlich hat sich Herzogin Meghan nichts dabei gedacht. Wer aus einem Auto aussteigt, macht die Türe hinter sich zu. Doch seit die Hochzeit mit Prinz Harry aus der Schauspielerin Meghan Markle ein Mitglied des britischen Königshauses gemacht hat, gilt das nicht mehr. Denn für sie sollte eine solche Türe immer geschlossen werden.

In Großbritannien erregt mancher sich jetzt, ob dieses Bruchs mit der Tradition – und ja, der Hashtag #cardoorgate existiert bereits. Andere loben die Herzogin dafür, wie bodenständig das Schließen einer Türe doch sei.

Immerhin das Protokoll hat sie wohl nicht gebrochen, wie Adelsexperten bereits verlauten lassen. Doch alleine, dass diese Frage gestellt wird, zeigt wie ernst die Sache ist. Selbst die altehrwürdige BBC berichtet. Auf ihrer Seite kann man sich sogar das Video des erschreckenden Vorfalls betrachten. Aber Vorsicht, das ist nichts für schwache Nerven.

Doch die aktuelle Aufregung ist zu kurz gefasst. Denn eigentlich hat nicht Herzogin Meghan die britische Tradition im Stich gelassen, sondern die Autoindustrie hat sich dieses Versäumnisses schuldig gemacht.

Wo bleibt die selbstschließende Türe? Wenn das bei Heckklappen möglich ist, kann es doch nicht so schwierig sein, das hinzubekommen.

Zunächst muss sich da natürlich Jaguar an die Nase fassen, schließlich stammte die Karosse, deren Tür Herzogin Meghan in ihrem - je nach Sichtweise heroischen oder defätistischen - Akt geschlossen hat von der britischen Marke. Doch auch BMW als Rolls-Royce-Eigentümer sollte über dieses Thema nachdenken.

Meghan closes a car door and some people can't handle it... https://t.co/r5bIJRg5tQ
— BBC News (UK) (@BBCNews) 26. September 2018

Alternativ sollte man ab einer bestimmten Preisklasse oder als exklusive Ausstattungsvariante für Königshäuser Trittbleche an der Außenseite anbieten, auf denen livrierte Türschließer mitfahren können.

Oder doch die Türkontrolle per App? Auf jeden Fall sollte man handeln, bevor Elon Musk anreist und die Hilfe seiner Ingenieure oder einen speziell designten Mini-Türschließeroboter anbietet. Das gibt später nur Streit.

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