Das liegt weniger am Sprung von sechs auf acht Zylinder, selbst wenn damit auch das maximale Drehmoment nochmal einen Satz macht und nun bei 620 Nm gipfelt, so dass der GTS in 4,1 Sekunden auf Tempo 100 sprintet und bei Vollgas knapp an der 300er-Marke kratzt. Denn auf der Geraden sind alle Panamera schnell.
Sondern seine Sporen als Sportler verdient sich der GTS mit einer Querdynamik, die man einem Auto von fünf Metern Länge und zwei Tonnen Gewicht beim besten Willen nicht zugetraut hätte – erst recht nicht, wenn auf der Vorderachse ein zentnerschwerer Achtzylinder lastet.
Doch mit viel Feinschliff im Fahrwerk, mit einem 48-Volt-Wankausgleich, der Hinterachslenkung und einer Dreikammer-Luftfederung mit einem Zentimeter weniger Bodenfreiheit und einer deutlich strammeren Abstimmung haben die Schwaben das Dickschiff flott gemacht: Egal ob Rennstrecke oder Landstraße – es ist bemerkenswert, ja fast beängstigend, wie leicht sich das Auto lenken lässt, wie gut der Riese sich in die Kurve dreht, wie schnell er danach wieder heraus beschleunigt und wie wenig er sich von schnellen Lastwechseln aus der Ruhe bringen lässt.
Und wenn man sich vorstellt, welche Höchstleistungen die Keramikbremse vollbringen muss, wenn sie den Zweitonner wieder einfängt, dann erstarrt man aus Respekt vor den Pizzatellern hinter den 20-Zöllern.