VW-Chef Müller steht offenbar vor dem Aus, auch wenn es in einer Mitteilung des Konzerns noch hieß, es "könnte" dazu kommen. Wie steht das Unternehmen da?
Stillstand kann man dem Volkswagen-Konzern dieser Tage mit Sicherheit nicht vorwerfen. An allen Ecken und Enden wird getüftelt. Um nur ein paar Beispiele zu nennen:
- Erstmals darf Tochter Skoda eine Plattform für den Konzern entwerfen. Die Tschechen haben den Auftrag, eine günstige Alternativen für den indischen Markt zu entwickeln. So viel Freiheitsgrade habe man bisher im Konzern nicht gesehen, heißt es von intern.
- Die von Müller ausgerufene Erdgas-Offensive breitet sich nach und nach im ganzen Konzern aus. Skoda zeigte in Genf gar eine Studie, die Erdgas-, Verbrenner- und Elektroantrieb in sich vereinte.
- SEAT mausert sich zum Trendsetter im Konzern und wird zum Vorreiter bei der Vernetzung von Smartphone und Infotainment-Systemen. Die Spanier haben auf dem Mobile Word Congress eine Kooperation mit Musikerkennungsapp Shazamn bekanntgegeben. Ab April integriert Seat sie in alle neue Modelle.
- Der Start-up-Inkubator Gläserne Manufaktur in Dresden informiert nahezu wöchentlich über Neuzugänge, neue Beteiligungen, Weiterentwicklung oder Partnerschaften mit Playern aus Deutschland und dem Silicon Valley.
- Die Mobilitätstochter Moia macht sich bereit zum Sprung ins wahre Leben: Die zweite Testphase des Pooling-Dienstes wurde eben in Hannover eingeleitet, 2019 soll der Betrieb in Hamburg beginnen.
Von den 34 Milliarden Euro, die der Konzern bis 2022 in Elektro-Mobilität, autonomes Fahren, digitale Vernetzung und neue Mobilitätsdienste steckt ganz zu schweigen. Ab 2019 soll in Zwickau die elektrische ID-Modelfamilie vom Band rollen. Auf der Jahrespressekonferenz verkündet Müller: In insgesamt 16 Werken werden bis 2022 elektrische Modell vom Band rollen. Innerhalb der nächsten beiden Jahren sollen neun weitere Werke für die Produktion von E-Autos gerüstet sein.