Die Gänge breit und leer, die Lücken zwischen den Ständen groß wie im Gebiss eines Vorschülers, die Hälfte der Hallen abgesperrt und zwischen den großen Marken dutzende Firmen, von denen man noch nie etwas gehört hat – seit der schweren Krise in den USA war keine Messe mehr so mau wie der Pariser Salon in diesem Jahr. Dabei gibt es für die Tristesse an der Seine eigentlich keinen Grund. Denn nach wie vor sind die Zahlen der Autohersteller tief schwarz, die Prognosen gar nicht so schlecht und selbst Tesla scheint nicht mehr uneinholbar – nicht umsonst stehen auf dem Salon mit dem Mercedes EQC, dem Audi E-Tron und dem Jaguar i-Pace drei aussichtsreiche Kandidaten, die gewaltig am Thron von Elon Musk wackeln könnten. Doch wenn bald ein Dutzend Marken abgesagt haben und es diesmal nicht die kleinen wie Alfa, Bentley oder Lamborghini, sondern die großen wie VW, Ford, Nissan oder Mazda sind, die zusammen für rund 30 Prozent der Zulassungen stehen, dann wird es eben luftig an der Porte des Versailles.
Die wenigen Hersteller, die es noch an die Seine geschafft haben, schießen dafür allerdings aus vollen Rohren. Das gilt natürlich vor allem für die französischen Marken, die jede zumindest einen großen Hingucker ins Rampenlicht rückt: Bei Renault ist das die autonome Luxus-Lounge EZ-Ultimo und bei Peugeot ein hinreißend schönes Elektro-Coupe im Stil des legendären 504. Citroen und DS kontern diese fernen Träume mit zwei wichtigen Serienmodellen, die – wie könnte es aktuell anders sein – als SUV daherkommen: Für die Masse gibt es den C5 AirCross als charmanten Gegner von Tiguan & Co und mit etwas mehr Klasse den DS3 Crossback, der eine Nummer kleiner ausfällt und als erstes Auto aus dem PSA-Konzern auch rein elektrisch angeboten wird.