Im Boden des e-tron GT steckt ein Energieinhalt von 96 kWh. Nutzbar sollen mindestens 90 kWh sein und eine Reichweite von über 400 Kilometern ermöglichen. Um dem Premium-Kunden eine möglichst kurze Rast an der Ladesäule zu ermöglichen, übernahm Audi von Porsche das 800-Volt-System, bislang eine Ausnahme in der Szene. Alle anderen E-Fahrzeuge sind mit 400 Volt unterwegs. Vorteil der Hochvolt-Strategie: Es können wesentlich höhere Ströme übertragen werden und so die Ladezeiten deutlich verkürzen. An den 350-kW-Säulen, die Audi mit Partnern als Gemeinschaftsunternehmen Ionity europaweit alle 120 Kilometer aufstellen will – bis Ende 2020 soll es 400 sein – kann der e-tron GT in weniger als 20 Minuten zu 80 Prozent gefüllt werden. Dies reicht aus, um weitere 320 Kilometer mobil zu sein.
Auch im Interieur versucht Audi, andere Wege zu beschreiten. Hiermit ist nicht das mittlerweile, bei den Ingolstädtern übliche Black-Panel-Design gemeint, das ein fast schalterfreies Cockpit ermöglicht. Vielmehr will man mit Nachhaltigkeit und Ressourcen-Schonung beim öko-bewussten, aber technikaffinen Kunden punkten. Designchef Lichte bezeichnet den Innenraum des e-tron GT als "vegan". Statt mit den sonst für Luxus stehenden Rinderhäuten ist das Interieur mit Recycling-Stoffen und Alcantara ausgeschlagen. Die Zutaten der Teppiche schwammen einst im Meer als Fischnetze.
Ende 2020, Anfang 2021, so die Planung, soll der e-tron GT im Handel sein. Den Vertrieb übernimmt die Audi Sport GmbH. Produziert wird die elektrische Sportlimousine allerdings nicht zusammen mit dem SUV-Bruder im dafür neu eingerichteten Werk in Brüssel (zuvor Audi A1). Der Vorstand entschied sich für eine Fertigung daheim in Neckarsulm.
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