Sie ist knapp 20 Kilometer lang, hat drei Dutzend Kehren und führt auf den höchsten Gipfel der Vereinigten Arabischen Emirate: Eine viel passendere Straße als die Panoramaroute hinauf auf den 1934 Meter hohen Jebel Jais in Dubai kann es für die Jungfernfahrt des neuen Alfa Stelvio Quadrifoglio kaum geben. Nicht nur, weil der Sportler unter den SUV hier seine Talente am besten ausspielen und man die in den Emiraten sonst eher strengen Verkehrsregeln hier für ein kleines Bakschisch - nun ja – etwas großzügiger auslegen kann. Und auch nicht, weil daheim am Stilfser Joch, das dem ersten SUV von Alfa Romeo seinen Namen gegeben hat, längst Wintersperre herrscht. Sondern vor allem, weil die Italiener ihr neues Top-Modell, das im Januar zu Preisen ab 89.000 Euro in den Handel kommt, als den perfekten Gipfelstürmer verstehen: Mit verführerischem Design und leidenschaftlichem Antrieb soll er Autos wie dem GLC 63 von AMG, dem BMW X4M und dem Porsche Macan mächtig am Zeug flicken.
Das wichtigste Argument bei diesem Angriff auf das Lustzentrum der Vielfahrer ist der schon aus der Giulia bekannte V6-Motor, den die feinen Herren bei Ferrari für ihre bürgerliche Schwester-Marke entwickelt haben: Dank zweier mächtiger Turbos reichen ihm 2,9 Liter Hubraum für imposante 510 PS und 600 Nm, mit denen er gierig am Asphalt scharrt wie ein Rennpferd vor dem Start.
Kein Wunder, dass er – im Sportmodus begleitet von einer großen italienischen Oper aus zwei mächtigen Endrohren nur 3,8 Sekunden bis auf Tempo 100 braucht und bei Vollgas auf der Geraden 283 km/h schafft – da hat die Konkurrenz bereits die Segel gestrichen. Und er Rest der Modellfamilie auch. Nicht umsonst war bislang schon bei 280 PS Schluss.