München. Bei den Kombis in der gehobenen Mittelklasse sind die Rollen in Deutschland klar verteilt: Erst kommt der Audi A6 Avant, dann lange nichts. "Und erst dann auf einem vergleichbaren Niveau das T-Modell der Mercedes-Benz E-Klasse sowie der Fünfer Touring von BMW“, sagt Christian Schulte. Aber mit dieser seit Jahren bestehenden Rangordnung will sich der Marketing- Manager des Münchner Premiumherstellers nicht mehr lange abfinden: "Wir sind zwar nicht so vermessen, dass wir den Avant überholen wollen“, räumt er ein. Aber wenn Mitte September die nächste Generation des sportlichfeinen Lastenträgers von BMW zu Preisen ab 42.600 Euro an den Start geht, will Schulte "den Abstand zum Audi A6 Avant zumindest deutlich verkürzen“.
Die Chancen, dass das Vorhaben gelingt, stehen offenbar nicht schlecht, denn "schon die Limousine läuft besser als erwartet“, sagt Schulte. "Der Bestelleingang ist so hoch, dass die Wartezeit in Deutschland mittlerweile bei drei Monaten liegt und BMW im Werk Dingolfing deshalb sogar die Werksferien verkürzt hat.“ Bei ihrer Aufholjagd setzen die Bayern auf die übliche Mischung aus Dynamik, Effizienz und Variabilität. Für die Dynamik stehen ein kraftvolles Design mit flacher Silhouette und knackiger Kehrseite sowie ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk mit serienmäßiger Luftfederung an der Hinterachse und der Option auf die Aktivlenkung. Als bestes Beispiel für die Effizienz nennt Baureihenleiter Josef Wüst die Start-Stopp-Automatik, die mit dem 520d erstmals in der Fünfer-Reihe Einzug hält und den Verbrauch des 184 PS starken Vierzylinders auf 5,2 Liter pro 100 Kilometer drückt. Und Variabilität meint mehr als die Größe des Standard-Laderaums, der in der neuen Generation um 40 auf 560 Liter gewachsen ist. Denn als einziger im Segment bietet BMW eine serienmäßig separierte Heckscheibe, die nun auf Knopfdruck automatisch aufspringt und gleich auch noch das Verdeckrollo mitnimmt.
Ein Alleinstellungsmerkmal haben die Bayern auch mit der jetzt dreigeteilten Rückbank, die die Nutzungsmöglichkeiten des Gepäckabteils verbessert und stufenweise ein Ladevolumen von bis zu 1670 Liter freigibt. Projektleiter Wüst hat damit die Qualitäten des um neun Zentimeter kürzeren Vorgängers geschickt weiterentwickelt und trotzdem sein Entwicklungsbudget knapp gehalten. Denn der Wagen, der für die Händlererstausstattung seit dem 1. Juni im Werk Dingolfing gemeinsam mit der Limousine vom Band läuft, hat nach seinen Angaben über 80 Prozent Gleichteile mit dem Stufenheck und zudem technisch viele Parallelen zum Siebener und zum Fünfer GT.